"Wenn die Amerikaner und die Vereinten Nationen schon zugelassen haben, dass wir vertrieben, verschleppt und ermordet werden, dann sollen sie uns wenigstens ein sicheres Gebiet zuweisen, wo wir gemeinsam weiterleben können - statt zerrissen zu werden", sagte das Oberhaupt von 60.000 syrisch-katholischen Christen dem "Zeit-Magazin". Unter dem irakischen Diktator Saddam Hussein hätten Christen zwar keine vollen Rechte gehabt, "aber sie lebten in Sicherheit. Jetzt sind wir vogelfrei."
Die Terrormiliz "Islamischer Staat" hatte die nordirakische Stadt Mossul im vergangenen Sommer unter ihre Kontrolle gebracht. Die christlichen Einwohner wurden vor die Wahl gestellt zu fliehen, zum Islam zu konvertieren oder hingerichtet zu werden. Die allermeisten Christen verließen daraufhin Ende Juli 2014 die Stadt. Er glaube nicht daran, dass Christen wieder mit ihren sunnitischen Nachbarn zusammenleben können, nachdem "sie unsere Häuser geplündert und sich unser Land angeeignet haben. Momentan kann ich leider niemandem abraten, der auswandern will", sagte der der 71-jährige Erzbischof. Auch Mouché, der neben einer Schutzzone für Christen auch eine internationale militärische Intervention befürwortet, musste aus Mossul fliehen.
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Foto: dpa/Mohamed Messara
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