"Jeder Baum, der stehen bleibt und nicht verbrannt wird, und jeder Baum, der aufgepflanzt wird, trägt zur Klimaentlastung des Planeten bei", sagte Müller am Sonntagabend zum Abschluss seiner Afrikareise. Der CSU-Politiker hatte in den vergangenen Tagen den Kongo, Kamerun und zuletzt die Zentralafrikanische Republik besucht.
Mit Blick auf den G-7-Gipfel im Juni auf Schloss Elmau forderte Müller die Industriestaaten auf, eine starke Vorgabe zur Begrenzung der Erderwärmung zu liefern. "Afrika ist der hauptbetroffene Kontinent", sagte der Entwicklungsminister. Bei einer weiteren Erwärmung vor allem um den Äquator seien die Lebensgrundlagen für Pflanzen und Tiere gefährdet. Müller rechnet damit, dass mit dem "Klimaschock" rund 200 Millionen Menschen auf der Flucht sein werden.
Nach den Worten Müllers müssen die Eigenkräfte der afrikanischen Staaten gestärkt werden. Es könne nicht sein, dass Länder ihre Haushalte mit 50 Prozent oder mehr über Entwicklungsgelder finanzieren, sagte der CSU-Politiker. Als Beispiel nannte Müller die Demokratische Republik Kongo. Obwohl der Kongo über viele Bodenschätze verfügt, zählt das Land zu den ärmsten Staaten der Welt.
"Korrupte Eliten kaufen sich Lizenzen für den Abbau von Rohstoffen und beuten diese Länder aus", sagte Müller. Zugleich solle die internationale Gebergemeinschaft Gesundheits-, Sozial, - und Bildungssysteme finanzieren. Die Industrieländer müssten mehr Druck auf die Staaten ausüben, gegen Korruption zu kämpfen, Steuersysteme aufzubauen und Lizenzierungsverfahren einzuführen. Ohne Gegenleistung gebe es keine Entwicklungszusammenarbeit, betonte Müller.