"Wir halten es für unverantwortlich, Technologien zu vertrauen, bei denen geringste Fehler zu fatalen Folgen führen können", sagte Jung am Mittwochabend in Schmitten im Taunus. Damit nachfolgende Generationen sicher leben können, müssten "risikoarme, tragfähige Brücken hin zu erneuerbaren Energien" gebaut werden, sagte der Kirchenpräsident zum Auftakt einer internationalen Konferenz zu den Themen Atomausstieg und Energiewende.
Die EKHN-Synode hatte zuletzt 2011 in Weilburg einen schnelleren Ausstieg aus der Atomkraft gefordert als bis 2021, wie es die frühere rot-grüne Bundesregierung in ihrem Abkommen mit der Energiewirtschaft vorsah. Um der Gesellschaft und zukünftigen Generationen "die unerträglichen Folgen einer möglichen schweren Reaktorkatastrophe" zu ersparen, müssten mögliche höhere Kosten und ein vorübergehender Anstieg der Kohlendioxid-Emissionen in Kauf genommen werden.
Bei einer kirchlichen Tagung anlässlich des 4. Jahrestags der Atomkatastrophe im japanischen Fukushima kommen bis Freitag rund 30 Experten, Journalisten und Theologen in Schmitten und Frankfurt am Main zusammen. Sie wollen sich über die Energiewende austauschen. Der Träger des Alternativen Nobelpreises, Mycle Schneider, wird an diesem Donnerstag über den Wandel von der Atomkraft zu erneuerbaren Energiequellen sprechen.