Das geht aus einem Bericht der Organisation hervor, der am Dienstag in Berlin veröffentlicht wurde. Eine der wichtigsten Lehren aus der Ebola-Krise in Westafrika sei "die Notwendigkeit, umfassende Gesundheitsdienste mit ausreichend Finanzierung, Personal und Ausrüstung aufzubauen", betonte Katri Bertram, Gesundheitsexpertin der Organisation. Mit einem robusten Gesundheitssystem hätte Ebola in den Schwerpunktländern Liberia, Sierra Leone und Guinea schneller gestoppt werden können.
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Die Studie der internationalen Kinderrechtsorganisation vergleicht die 75 Länder mit den schwächsten Gesundheitssystemen miteinander. Dabei schneiden 28 Länder noch schlechter ab als Liberia beim Ausbruch der Ebola-Epidemie. Diese Staaten hätten ein hohes Risiko für eine explosionsartige Ausbreitung von Epidemien, heißt es in der Studie, die anlässlich der EU-Konferenz zur Ebola-Bilanz am Dienstag in Brüssel erstellt wurde.
Am Ende der Rangliste stehen Haiti, Afghanistan, Nigeria, der Tschad und Schlusslicht Somalia. In Somalia steht für 8.297 Menschen nur ein Mitarbeiter im Gesundheitswesen zur Verfügung. Zum Vergleich: in Deutschland ist eine Fachkraft für 65 Personen im Einsatz.
Während die internationale Hilfsaktion zur Eindämmung des Ebola-Virus bislang insgesamt 4,3 Milliarden US-Dollar gekostet habe, wären für den Aufbau eines umfassenden Gesundheitssystems in den betroffenen Ländern laut Bericht nur 1,58 Milliarden US-Dollar nötig gewesen. Die Kinderrechtsorganisation empfiehlt 86 US-Dollar pro Person jährlich an öffentlichen Geldern auszugeben, um eine gesundheitliche Grundversorgung bereitzustellen.
In Norwegen, dem Land mit den höchsten Pro-Kopf-Ausgaben, liege der Betrag bei 7.704 US-Dollar. Deutschland gibt demnach pro Kopf 3.572 US-Dollar aus. In Guinea lägen die Ausgaben dagegen bei neun US-Dollar.
Nach der Ebola-Krise müsse die Weltgemeinschaft handeln, um die Gefahr für neue Infektionsexplosionen einzudämmen, betonte Bertram. Zudem müssten vermeidbare Krankheiten wie Malaria oder Lungenentzündung deutlich verringert werden, an denen weltweit täglich noch bis zu 17.000 Kinder unter fünf Jahren sterben. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation wurden bis zum 22. Februar etwa 23.700 Ebola-Patienten registriert, mehr als 9.600 starben. Doch die Dunkelziffer liegt nach Schätzungen weit höher.