Die Geschichte der Gute Nachricht Bibel
Bereits drei Jahre später wurde als Neubearbeitung des NT 68 “Die Gute Nachricht – Das Neue Testament in heutigem Deutsch“ veröffentlicht, die von Anfang an ganz vom griechischen Originaltext ausging, zugleich aber konsequent an der Sprache der Gegenwart festhielt. Möglich wurde dies durch die Verwendung der damals neuen kommunikativen Übersetzungsmethode. Ursprünglich vor allem für Menschen konzipiert, die der Kirche und kirchlicher Sprache fern stehen, zeigte sich bald, dass die neue Bibelübersetzung auch gerne von kirchlich engagierten Menschen gelesen wurden, weil sie einen neuen, unverbrauchten Zugang zu den biblischen Texten eröffnete. Im Jahr 1982 kam dann unter dem Titel „Gute Nachricht – Die Bibel in heutigem Deutsch“ die ganze Bibel heraus.
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Fünfzehn Jahre später wurde der gesamte Bibeltext noch einmal durchgeprüft. Dabei wurden Verbesserungsvorschläge von Fachleuten und viele wertvolle Hinweise aus dem Leserkreis aufgenommen. Erstmals berücksichtigte man bei einer deutschen Bibelübersetzung nun auch konsequent den Gesichtspunkt einer „frauengerechten Sprache“. Im Zusammenhang mit der Umstellung auf die neue Rechtschreibung wurde der Text dann nochmals durchgesehen und weiter verbessert.
Das Übersetzungsverfahren und die Sprache der Gute Nachricht Bibel
Als kommunikative Übersetzung vereint die Gute Nachricht Bibel „die selbstverständliche Treue zum Original mit dem Bemühen um größtmögliche Verständlichkeit“. Da es ihr vor allem darauf ankommt, den Sinn des biblischen Textes wiederzugeben, kann sie dessen Aussage mitunter sogar genauer angeben als eine wörtlichere Übersetzung: „Sie entfaltet den originalen Sinn einer Aussage und schöpft ihn aus, so gut das beim heutigen Stand unserer Erkenntnis möglich ist.“ (Zitate aus dem Nachwort zur Übersetzung)
Dabei verzichtet die Gute Nachricht Bibel weitgehend auf die traditionelle Kirchensprache. Wo sie bei theologischen Zentralbegriffen wie beispielsweise „Glaube“ und „Gerechtigkeit“ in den Paulusbriefen, die vertraute Begrifflichkeit beibehält, verdeutlicht sie diese zugleich in einer den Inhalt entfaltenden Umschreibung. Die Gute Nachricht Bibel spricht die lebendige Sprache der Gegenwart. Daher ist sie leicht verständlich, aber nicht oberflächlich – modern, aber unverfälscht.
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Die Bedeutung der Gute Nachricht Bibel
Die Gute Nachricht Bibel war in verschiedener Hinsicht von Anfang an ein „Vorreiter“ unter den neueren deutschen Bibelübersetzungen: Mit dem „NT 68“ war sie überhaupt die erste Übersetzung des kommunikativen Typs ins Deutsche. Die 1982 erschienene „Bibel in heutigem Deutsch“ war dann die erste – und ist bis heute die einzige – durchgehend interkonfessionelle Bibelübersetzung. Denn sie wurde erarbeitet von einem Übersetzungsteam, dessen Mitglieder aus dem evangelisch-landeskirchlichen, evangelisch-freikirchlichen und katholischen Bereich kamen. Mit der Revision aus dem Jahr 1997 wurde die Gute Nachricht Bibel zugleich die erste deutsche Bibelübersetzung, die konsequent auf die Frage der frauen-gerechten Sprache achtete, wobei sie – wie die 2006 beim Gütersloher Verlagshaus erschienene „Bibel in gerechter Sprache“ zeigt – allerdings keineswegs alle Desiderate erfüllen konnte und wollte.
Die Gute Nachricht Bibel eignet sich besonders gut für Menschen ohne biblisch-kirchliche Vorkenntnisse und für konfessionell gemischte Gruppen, sowie auch für Schülerinnen und Schüler.