Käßmann weist Kritik an Kirchenasyl zurück

Käßmann weist Kritik an Kirchenasyl zurück
Die evangelische Theologin Margot Käßmann hat die Praxis des Kirchenasyls gegen Kritik verteidigt. Es gebe sehr gute Erfahrungen mit dem Verfahren, schrieb sie in der "Bild am Sonntag".

In 90 Prozent der Fälle zeige sich, "dass die Zeit, die das Kirchenasyl gibt, tatsächlich Zeit zur Prüfung bringt und dass am Ende ein gesicherter Aufenthaltsstatus steht".

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Es handele sich um sehr engagierte Gemeinden, die es unwürdig fänden, "bedrohte Flüchtlinge jahrelang in Europa herumzuschicken", schrieb die Reformationsbotschafterin der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in ihrer wöchentlichen Kolumne. "Ich bin stolz auf diese Menschen, ob katholisch oder evangelisch, ob kirchlich gebunden oder schlicht menschlich engagiert, die 'das Flüchtlingsproblem' nicht mehr akzeptieren, sondern die einzelnen Menschen sehen mit ihren Namen und Geschichten", erklärte Käßmann.

Die Debatte um das Kirchenasyl hatte Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) angestoßen. Er warf den Kirchen vor, sich mit der Praxis über bestehende Gesetze hinwegzusetzen. Der Bundesarbeitsgemeinschaft Asyl in der Kirche sind derzeit 190 Kirchenasyle bekannt.