TV-Tipp des Tages: "Der Metzger muss nachsitzen"

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TV-Tipp des Tages: "Der Metzger muss nachsitzen"
TV-Tipp des Tages: "Der Metzger muss nachsitzen", 19. Februar, 20.15 Uhr im Ersten
In Innsbruck stolpert Hobbydetektiv Metzger im Wortsinne über die Leiche eines Mannes, der höchst unangenehme Erinnerungen in ihm weckt: weil der dicke Willibald zu Schulzeiten sein bevorzugtes Mobbingopfer war.

Eine Woche nach der TV-Premiere des etwas unbeholfen wirkenden Hobbydetektivs Willibald Adrian Metzger, "Der Metzger und der Tote im Haifischbecken", zeigt die ARD bereits den zweiten Film, und jetzt wird auch klar, warum die Romane von Thomas Raab nicht in ihrer ursprünglichen Reihenfolge verfilmt worden sind: "Der Metzger muss nachsitzen" war der erste Fall, doch die Rückkehr des Helden an die Stätte seiner unglücklichen Jugend ist weit weniger amüsant als seine TV-Premiere. Diesmal trägt sich die Geschichte außerdem nicht in den beschaulichen Tiroler Alpen zu, sondern in Innsbruck. Hier stolpert Metzger (Robert Palfrader) im Wortsinne über die Leiche eines Mannes, der höchst unangenehme Erinnerungen in ihm weckt: weil der dicke Willibald zu Schulzeiten sein bevorzugtes Mobbingopfer war. Der Junge hieß Dobermann und hat seinem Namen alle Ehre gemacht; die entsprechenden Rückblenden sind alles andere als angenehm. Nun jedoch ist er tot, doch als Metzger mit Kommissar Pospischil (Andreas Lust), einem weiteren früheren Mitschüler, an den Fundort zurückkehrt, ist die Leiche verschwunden. Da er vermutet, dass irgendjemand aus ihrer gemeinsamen Klasse eine alte Rechnung beglichen hat, trommelt er die Truppe zum Jahrestreffen zusammen.

Verhältnis mit zwei Schülern

Auch wenn man alsbald vermutet, dass der einzige auch hierzulande bekannte Episodendarsteller irgendwie Dreck am Stecken hat: Die Geschichte ist völlig undurchsichtig, was nicht zuletzt am mitunter nur schwer zu verstehenden Dialekt liegt. Trotzdem macht es Spaß, mit anzuschauen, wie der clevere Metzger die alten Kameraden gegeneinander ausspielt; den Lehrkörper von damals mit inbegriffen, wobei im Fall einer hübschen Referendarin namens Kitzler die Betonung durchaus auf Körper liegt. Die damals junge Dame hatte, wie sich rausstellt, ein Verhältnis mit gleich zwei Schülern, entschied sich dann aber doch für den Chemielehrer (Bernhard Schir), der es mittlerweile zum Schulleiter gebrach hat.

Die Romanadaption für "Der Metzger und der Tote im Haifischbecken" war von Holger Karsten Schmidt; am Drehbuch zu "Der Metzger muss nachsitzen" hat auch Thomas Raab mitgewirkt. Welche Unterschiede dies zur Folge hatte, lässt sich von außen natürlich nicht sagen. Tatsache ist aber, dass der zweite Film weniger gefällig ist, dafür jedoch abgründiger. Wirkten die Figuren im ersten Film noch skurril, so sind die Beteiligten diesmal überwiegend unsympathisch, beschränkt oder gefährlich.

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Die Musik (Chris Bremus) ist allerdings sehr schön, die Bildgestaltung (Kamera: Ralf Noack) immer wieder um originelle Perspektiven bemüht (vertikal in ein Dekolletee). Die Inszenierung hat zwar wieder Andreas Herzog besorgt, aber das Tempo ist spürbar langsamer; dafür ist diesmal die Anteilnahme größer. Das Finale allerdings, als Hobby- und Berufsermittler gemeinsam im Schulkeller dem Tod ins Auge blicken, ist erneut ziemlich spannend; und die Auflösung der Geschichte eine faustdicke Überraschung.