Rheinische Kirche beschließt Millionenkürzungen

Rheinische Kirche beschließt Millionenkürzungen
Drastische Haushaltskürzungen in Höhe von 11,3 Millionen Euro hat die Evangelische Kirche im Rheinland bei ihrer Synode beschlossen. Damit soll bis 2018 ein ausgeglichener Haushalt erreicht werden. Am härtesten werden die zehn Schulen der rheinischen Kirche betroffen sein.

Die Evangelische Kirche im Rheinland hat drastische Sparmaßnahmen beschlossen. Die Synode der zweitgrößten deutschen Landeskirche stimmte am Mittwochabend in Bad Neuenahr für Haushaltskürzungen von 11,3 Millionen Euro. Ziel ist, bis 2018 einen ausgeglichenen Haushalt zu erreichen und finanziellen Risiken durch sinkende Mitgliederzahlen vorzubeugen. Außerdem sollen längerfristig finanzielle Spielräume für wichtige Aufgaben geschaffen werden.

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Vor einem Jahr war bereits eine Entlastung des Etats um 8,1 Millionen Euro auf den Weg gebracht worden. Die Ausgaben auf der landeskirchlichen Ebene werden damit dauerhaft um insgesamt rund 20 Millionen Euro gesenkt. Das entspricht rund einem Drittel des landeskirchlichen Haushalts, der aus einer Umlage von 10,1 Prozent der Kirchensteuereinnahmen finanziert wird. Die 731 Kirchengemeinden zwischen Niederrhein und Saar verwalten ihre Haushalte selbst und sind von den Maßnahmen daher nur indirekt betroffen.

Die tiefsten Einschnitte sollen mit 4,5 Millionen Euro bei den zehn Schulen der rheinischen Kirche erfolgen, die künftig noch 6,3 Millionen Euro erhalten. Kürzungen in Millionenhöhe sind zudem bei der Kirchlichen Hochschule Wuppertal/Bethel, bei den Tagungshäusern der rheinischen Kirche und beim landeskirchlichen Arbeitslosenfonds vorgesehen.

Betroffen sind unter anderem auch die Jugend- und die Studierendenarbeit, das Landeskirchenamt sowie der Medienverband, der aufgelöst wird. Für einige Arbeitsbereiche, darunter die Evangelische Akademie im Rheinland, werden neue Konzepte erarbeitet. Das Pädagogisch-Theologische Institut erhält 250.000 Euro zusätzlich für den Ausbau der Schulseelsorge.

Der mit den Sparmaßnahmen verbundene Abbau von Arbeitsplätzen solle so sozialverträglich wie möglich erfolgen, hieß es. Der Entscheidung waren eine Sondersynode 2013 und zahlreiche Beratungen in Ausschüssen und Arbeitsgruppen sowie öffentliche Diskussionen mit der kirchlichen Basis vorausgegangen. Die rheinische Kirche hat knapp 2,7 Millionen Mitglieder und ist damit unter den 20 Gliedkirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) die zweitgrößte.