###mehr-artikel###Die einzig wirksame Antwort auf die Gewalt sei ein großes "Jetzt erst recht" für Toleranz, eine Kultur der wertschätzenden Begegnung sowie "Orte für die kritische Selbstreflektion der Religionen", etwa an Universitäten, heißt es in dem Artikel weiter. Bedford-Strohm mahnt zugleich Respekt für Atheismus sowie bewusst religionskritische Haltungen an. "Man darf von den Religionen erwarten, dass sie diese Weltanschauungen nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich achten und respektieren", schreibt der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Gleiches gelte umgekehrt.
Bei den Anschlägen in Frankreich waren in der vergangenen Woche 17 Menschen ermordet worden. Die Terrorwelle hatte weltweite Empörung ausgelös. Zu den Opfern zählten mehrere Journalisten des Satire-Magazins "Charlie Hebdo", das zuvor wiederholt mit religiösen Karikaturen auf sich aufmerksam gemacht hatte. Unter den Toten sind auch zwei Muslime und vier Juden. "Charlie Hebdo" erschien am Mittwoch mit einer Mohammed-Karikatur auf der Titelseite sowie dem Satz "Tout est pardonné" (Alles ist vergeben).
###mehr-links###Bedford-Strohm äußerte sich angesichts der Anschläge zornig darüber, "dass der Name Gottes auf so schändliche Weise missbraucht wurde". Es dürfe den extremistischen Ideologen, "die sich auf Gott berufen, aber in ihrer Gottlosigkeit nicht zu überbieten sind", nicht gelingen, Hass zu säen. Der Konsens der westlichen Gesellschaften, dass die Würde des Menschen unantastbar sei, müsse verteidigt werden, fährt der bayerische Landesbischof fort. Die Religionen sollten noch stärker als bisher ein "Gegenbild zur Gottlosigkeit der Extremisten" sein, indem sie sich begegneten und die "Zerrbilder vom jeweils anderen Glauben" überwänden.