Bundesbeauftragter Jahn würdigt Sturm auf Stasi-Zentrale vor 25 Jahren

Foto: dpa/Peter Kneffel
Eine Gruppe Demonstranten mit der DDR-Flagge in einem verwüsteten Büro der Zentrale des Amtes für Nationale Sicherheit in Ost-Berlin am 15.01.1990.
Bundesbeauftragter Jahn würdigt Sturm auf Stasi-Zentrale vor 25 Jahren
Der Bundesbeauftragte Roland Jahn hat die Erstürmung der Ost-Berliner Stasi-Zentrale vor 25 Jahren gewürdigt.

Der Sturm Hunderter Ost-Berliner Bürger auf die Zentrale am 15. Januar 1990 sei ein Zeichen dafür gewesen, dass Schluss sein müsse mit der Stasi, sagte Jahn am Mittwoch im Inforadio des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB). Die Stasi-Zentrale sei besetzt worden, damit nicht weiter Akten vernichtet werden konnten, sondern damit diese aufbewahrt und später zugänglich gemacht werden, fügte der Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen hinzu.

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Zur Diskussion um die Zukunft der Stasi-Unterlagen-Behörde sagte Jahn, es sei nach wie vor "viel zu tun". Die Zahl der Anträge auf persönliche Akteneinsicht sei zuletzt wieder gestiegen. Pro Monat gingen über 5.000 Anträge ein. Hinzu komme, dass auch Journalisten und Forscher mit den Akten arbeiteten. Entscheidend sei daher aus seiner Sicht, dass die Akten insgesamt offen bleiben. In welchen Strukturen dies passiere, werde von der eingesetzten Expertenkommission beraten, sagte Jahn.

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Zusammen mit Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) eröffnet Jahn am Mittwochabend in der früheren Stasi-Zentrale in der Berliner Normannenstraße eine neue Dauerausstellung über das Wirken des DDR-Geheimdienstes. Die Dokumentation im Haus 1, dem ehemaligen Dienstsitz vom Minister für Staatssicherheit, Erich Mielke, wurde von der Unterlagenbehörde gemeinsam mit dem Verein "Antistalinistische Aktion Berlin-Normannenstraße" entwickelt (ASTAK). Für das Publikum ist die Ausstellung unter dem Titel "Staatssicherheit in der SED-Diktatur" ab Samstag geöffnet.

Die Ausstellung wird am Mittwoch, 14. Januar, um 17 Uhr im "Haus 1", Ruschestr. 103, in 10365 Berlin, eröffnet.