Altkanzler Helmut Schmidt (96) sagte der "Bild"-Zeitung: "Deutschland muss weltoffen und tolerant bleiben. Darum ein deutliches Nein zu Pegida!" Die Pegida-Proteste appellierten an dumpfe Vorurteile, an Fremdenhass und Intoleranz. "Der Blick in unsere Geschichte und der wirtschaftliche Verstand sagen uns: Deutschland darf Flüchtlinge und Asylbewerber nicht verstoßen", erklärte Schmidt.
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Altkanzler Schröder (70) bekräftigte seine Forderung nach einer Neuauflage des einst von ihm selbst initiierten "Aufstands der Anständigen": "Vor 14 Jahren gab es gegen Fremdenfeindlichkeit den 'Aufstand der Anständigen'. Den brauchen wir auch heute." Schröder betonte, es sei gut, "dass die demokratischen Parteien und die Kirchen eine klare Position gegen Pegida gefunden haben."
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) betonte: "Parolen ersetzen keine Fakten: Deutschland braucht Zuwanderer. Und wir müssen ein Herz haben für Flüchtlinge in Not." Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) erklärte: "Pegida schadet nicht nur unserem Land, es wirft auch ein schlechtes Bild auf Deutschland im Ausland." Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) erklärte: "Deutschland ist weltoffen und liberal. Darauf können wir stolz sein. Wer mit diffusen Ängsten spielt oder Fremdenfeindlichkeit schürt, spricht nicht für die Mehrheit!"
Am Montagabend hatten in mehreren deutschen Städten, darunter Köln und Berlin, Tausende Menschen gegen Kundgebungen der islam- und fremdenfeindlichen "Pegida"-Bewegung demonstriert. In Dresden übertraf die Zahl der "Pegida"-Anhänger die Zahl der Gegendemonstranten allerdings bei weitem. Das "Pegida"-Bündnis wendet sich unter anderem gegen eine angebliche "Überfremdung" des Landes und will ein schärferes Asylgesetz.