Denkmal würdigt Priester und KZ-Häftling Karl Leisner

Denkmal würdigt Priester und KZ-Häftling Karl Leisner
An den katholischen Theologen Karl Leisner (1915-1945), der sich vor 70 Jahren im Konzentrationslager Dachau zum Priester weihen ließ, erinnert jetzt ein Denkmal in Kleve.

Die zweieinhalb Meter hohe und 700 Kilogramm schwere Bronzeskulptur steht auf dem Vorplatz der Klever Stiftskirche und wurde am Samstag eingeweiht. Sie stammt von dem Düsseldorfer Künstler Bert Gerresheim. Für das Denkmal wurden 40.000 Euro Spenden gesammelt.

Der 1915 im niederrheinischen Rees geborenen Leisner wurde wegen einer abschätzigen Bemerkung über Adolf Hitler in die Konzentrationslager Sachsenhausen und Dachau verschleppt. Heimlich weihte ihn dort der ebenfalls inhaftierte französische Bischof Gabriel Piguet von Clermont 1944 zum Priester. Es war die einzige Priesterweihe in einem nationalsozialistischen Konzentrationslager überhaupt.

Leisner, der an Lungentuberkulose erkrankt war, wurde im Mai 1945 aus dem KZ befreit. Er starb jedoch noch im gleichen Jahr in einem Lungensanatorium bei München. 1996 sprach ihn Papst Johannes Paul II. selig. Auch in Xanten, wo seit 1966 die sterblichen Überreste Leisners in der Krypta des Doms ruhen, fand am Sonntag eine Gedenkveranstaltung statt. Ein weiteres Gedenken ist für Mittwoch in Dachau geplant.