Philippinen: "Hagupit" störte Wiederaufbau nach "Haiyan"

Foto: dpa/Francis R. Malasig
Philippinen: "Hagupit" störte Wiederaufbau nach "Haiyan"
Nach dem Taifun Haiyan Anfang November 2013 waren Trauer und Wiederaufbau auf den Philippinen noch nicht abgeschlossen, als mit Hagupit erneut ein Wirbelsturm über die Inseln hereinbrach. Die United Church of Christ hilft den betroffenen Menschen.

Entgegen der Prognosen hat Taifun Hagupit nicht zu einer weiteren großen Katastrophe geführt, wie sie vor einem Jahr durch den Taifun Haiyan verursacht worden war. Doch Sturm, hoher Wellengang und wolkenbruchartige Regenfälle richteten trotzdem schwere Schäden an. Besonders stark betroffen sind Samar und Leyte in der Inselgruppe der Ost-Visayas, die bereits von Haiyan schwer verwüstet worden waren.

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"Die größten Schäden sind in den Küstengegenden, die von starken Winden, schwerem Regen und Sturmwellen heimgesucht worden sind", sagt Reverend Levi Lou. Er ist Koordinator für Programme der United Church of Christ in the Philippines (UCCP) in den Ost-Visayas. "Unsere überlebenden Brüder und Schwestern waren bereits dabei, sich von dem Verlust von Leben, Häusern und Lebensgrundlagen durch Supertaifun Haiyan zu erholen, aber das wurde jetzt durch Taifun Hagupit unterbrochen", sagt Lou. "Höchstwahrscheinlich sind die meisten, wenn nicht alle unserer Wiederaufbauprojekte teilweise oder ganz zerstört."

Nach Angaben von Reverend Jerome C. Baris werden in den betroffenen Gebieten zunächst vor allem Lebensmittel, sauberes Wasser und Medikamente benötigt. "Woran es im Einzelnen noch fehlt, werden wir erst in den nächsten Tagen genau wissen", sagte der Exekutivsekretär der UCCP Programme Ministeries in Manila am Dienstag Ortszeit gegenüber evangelisch.de. "Unsere Teams sind bereits vor Ort", sagte Baris.

Hilfsorganisation Care fordert mehr Klimaschutz

Der Taifun Hagupit war am vergangen Samstagabend über die Philippinen hereingebrochen und hatte zunächst genau jene Gebiete betroffen, die im November 2013 von Supertaifun Haiyan verwüstet worden waren. Mehr als 6000 Menschen waren durch Haiyan ums Leben gekommen und ganze Städte und Dörfer wurden damals dem Erdboden gleichgemacht. Hagupit, zu Deutsch "Peitsche", hatte sich seit seinem Erreichen der Philippinen am vergangenen Samstagabend erst zu einem tropischen Sturm und im weiteren Verlauf zu einem tropischen Tief abgeschwächt.

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Laut einer ersten Bilanz der philippinischen Behörden und internationaler Hilfsorganisationen hat der Sturm vor allem in der Landwirtschaft schwere Schäden angerichtet. Nach Angaben des Roten Kreuzes der Philippinen sind 27 Menschen ums Leben gekommen. Dass nicht mehr Tote zu beklagen, ist laut der philippinischen Vertretung der Kinderhilfsorganisation UNICEF den "zügigen Evakuierungsmaßnahmen der Behörden" zu verdanken. Mehr als eine Million Menschen waren in 16 Provinzen in Notunterkünften untergebracht worden.

Die Hilfsorganisation Care weist auf den Zusammenhang von sich häufenden Extremwetterereignissen und dem Klimawandel hin: "Derzeit treffen sich die Regierungen der Welt im peruanischen Lima, um ein neues Klimaabkommen vorzubereiten. Ereignisse wie Hagupit sollten dabei nicht unberücksichtigt bleiben", sagte Care-Generalsekretär Karl-Otto Zentel in einer Presseerklärung und fügte hinzu, die Entwicklungspolitik müsse armen Regionen mehr Unterstützung bei der Anpassung und Vorbereitung auf solche Ereignisse geben. "Deutschland sowie die Europäische Union müssen ihre Klimaschutzversprechen ernst nehmen und eine Vorreiterrolle einnehmen."

In der pazifischen Taifunsaison 2014 waren die Philippinen bisher von 29 Wettereignissen der Kategorien Taifun, Schwere Tropischer Sturm und Schwere Tropische Depression betroffen. Die meisten dieser tropischen Unwetter bilden sich im Pazifischen Ozean zwischen Mai und November.