"Wirtschaftlich ist Kolumbien ein Ankerland in der Region", sagte Müller am Donnerstag (Ortszeit) in der Hauptstadt Bogotá: "Wenn man irgendwo sehen kann, wie breit man mit einem Land kooperieren kann, dann hier."
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Deutschland wird in den kommenden zwei Jahren Kolumbien bei der Umsetzung von Friedensvereinbarungen mit der Farc-Guerilla und beim Umweltschutz unterstützen. Die Zusagen sehen Hilfeleistungen von insgesamt 327 Millionen Euro vor, von denen 300 Millionen zinsverbilligte Darlehen sind. Der Friedensbeauftragte der kolumbianischen Regierung, Sergio Jaramillo, betonte, die deutsche Hilfe zu diesem Zeitpunkt der Friedensgespräche sei sehr wichtig. Kolumbien brauche die politische Unterstützung Deutschlands, "damit alle sehen, dass das wirklich die Gelegenheit ist für Frieden".
Es sei eine wichtige Zeit, sagte Jaramillo dem Evangelischen Pressedienst (epd): "Wir müssen jetzt vorbereiten, was morgen passieren wird, wenn wir ein Abkommen unterzeichnen." Die deutsche Hilfe soll unter anderem für die Entschädigung der Kriegsopfer verwendet werden.
Die kolumbianische Regierung und die Farc-Guerilla verhandeln seit zwei Jahren über ein Friedensabkommen. Teilabkommen wurden bei den Themen Landverteilung, Drogenhandel und der Eingliederung der Rebellen in das zivile Leben erreicht. Die schwierigsten Punkte, der Umgang mit den Opfern und ein Waffenstillstand, sollen ab dem 10. Dezember verhandelt werden. Die Kosten für die Umsetzung eines Friedensabkommens werden auf 45 Milliarden US-Dollar geschätzt.
Entwicklungsminister Müller sagte, der bewaffnete Konflikt wirke sich auch auf den Wald- und Umweltschutz aus, da er die illegale Abholzung befördere. Bei der Diskussion um den Klimawandel gehe es oftmals vor allem um die Treibhausgase. Dabei komme dem Regenwald, der mehr als 40 Prozent der Fläche Kolumbiens ausmache, entscheidende Bedeutung bei der Klimaregulierung zu. Müller reist nach seinem Kolumbien-Besuch weiter zur Weltklimakonferenz nach Lima.