Die Gleichsetzung des Islam mit Terrorismus als Reaktion auf Terrorattentate in Nahost und in einigen afrikanischen Ländern verletze die Muslime, sagte er am Sonntagabend auf dem Rückflug von seiner dreitägigen Türkeireise: "Man kann nicht sagen, dass alle Muslime Terroristen sind, ebenso wenig wie man sagen kann, dass alle Christen Fundamentalisten sind, auch wenn es welche gibt."
###mehr-artikel###
Bei seiner Begegnung mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan habe er auf die Notwendigkeit einer umfassenden Distanzierung der muslimischen Welt von islamistischem Terror hingewiesen. "Wir brauchen eine weltweite Verurteilung", sagte Franziskus. Religiöse und politische Führungspersönlichkeiten der muslimischen Welt sollten betonen, dass der Koran ein "Buch des Friedens" ist. Derartige Gesten würde in der aktuellen Situation der Mehrheit der Muslime helfen.
Im Zusammenhang mit islamistischer Gewalt in unmittelbarer Nachbarschaft der Türkei äußerte der Papst sein Bedauern, dass er bei seiner Reise kein Flüchtlingslager besuchen konnte. Es sei sein Wunsch, insbesondere in den Irak zu reisen. Das sei aus Sicherheitsgründen derzeit jedoch nicht möglich.
Vor dem Hintergrund der Konflikte in Nahost sagte der Papst überdies erneut, dass ein dritter Weltkrieg bereits begonnen habe. Neben politischen Problemen machte er Waffenhandel und das Interesse verantwortlich, "dieses System zu retten, in dem der Gott des Geldes im Mittelpunkt steht".