Das evangelische Hilfswerk "Brot für die Welt" hat zu mehr Engagement im Kampf gegen Fehlernährung aufgerufen. "Das Menschenrecht auf Nahrung ist erst dann umgesetzt, wenn Menschen nicht nur die richtige Menge, sondern auch die richtige Vielfalt an Nahrung zu sich nehmen", sagte die Präsidentin des Hilfswerks, Cornelia Füllkrug-Weitzel, am Donnerstag in Berlin. Niemand könne sich aus der Armut befreien, wenn er nicht den richtigen "Treibstoff" für Hirn und Körper hätte.
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Das Thema Mangelernährung ist Schwerpunkt der 56. Spendenaktion des Hilfswerks. Unter dem Motto "Satt ist nicht genug" startet die Aktion am 1. Advent am kommenden Sonntag mit einem zentralen Festgottesdienst in Wien. Erstmals beginnt sie nicht nur in Deutschland, sondern gemeinsam mit der Evangelischen Kirche Österreichs. Traditionell ist die Weihnachtskollekte in evangelischen Gemeinden für "Brot für die Welt" bestimmt.
Bei der UN-Landwirtschafts- und Ernährungsorganisation (FAO) geht man von rund zwei Milliarden Menschen aus, die mangelernährt sind. Darunter sind mehr als 800 Millionen Hungernde. Fehlende Vitamine, Eiweiße und Mineralien führen zu Wachstumsstörungen, Hirnschäden oder Blutarmut. "Mangelernährte Frauen, Kinder und Männer werden schneller Opfer von Krankheiten", sagte Füllkrug-Weitzel. Eine bessere Ernährung sei auch eine Maßnahme zur Katastrophenvorsorge. Vor allem Kinder könnten den Mangel in der frühen Entwicklungsphase "nie mehr wettmachen".
Füllkrug-Weitzel plädierte daher vor allem für mehr Hilfen für kleinbäuerliche Landwirtschaftsbetriebe. So könne die Vielfalt an Obst-, Gemüse- und Getreidesorten vor Ort am besten gewährleistet werden.
Das Hilfswerk wird getragen von evangelischen Landes- und Freikirchen und ist im Evangelischen Werk für Diakonie und Entwicklung in Berlin angesiedelt. Seit 1959 bittet die Aktion in jedem Jahr zu Beginn der Adventszeit um Spenden für Hilfsprojekte in Afrika, Asien und Lateinamerika.