Deutschlands größte Landeskirche, die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers, hat nach langer Durststrecke ihren Haushalt weitgehend saniert. Finanzchef Rolf Krämer erwartet für das laufende Jahr rund 20 Millionen Euro mehr Einnahmen aus der Kirchensteuer als im Vorjahr. Das werde am Jahresende voraussichtlich zu einem deutlichen Überschuss führen, sagte der juristische Vizepräsident des Landeskirchenamtes am Mittwoch in Hannover vor der Synode, dem Kirchenparlament. Dieses Plus soll in die Altersversorgung der Pastoren und Kirchenmitarbeiter fließen. Das Haushaltsvolumen für 2014 liegt bei insgesamt rund 500 Millionen Euro.
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Krämer legte der Synode einen Etat in Höhe von 575 Millionen Euro für das kommende Jahr und 578 Millionen für 2016 vor. Darin sind jeweils mehr als 530 Millionen Euro an Kirchensteuern eingeplant. Diese machen damit mehr als 90 Prozent der Einnahmen aus. Die Landeskirche mit rund 2,7 Millionen Mitgliedern zwischen Göttingen und Cuxhaven rechnet in beiden Jahren mit Haushaltsüberschüssen von mehr als 30 Millionen Euro.
Der Finanzchef führte die positive Entwicklung unter anderem auf die gute wirtschaftliche Gesamtlage in Deutschland zurück, die auch die Kirchensteuern sprudeln lasse. Die Synode habe durch konsequente Einsparungen seit 2004 aber auch selbst dazu beigetragen. "Das Ergebnis beschert uns heute einen erheblichen finanziellen Handlungsspielraum, den wir gut nutzen können, um den Herausforderungen des demografischen Wandels zu begegnen", sagte Krämer. Der bei weiten größte Posten bei den Ausgaben sind mit insgesamt 420 Millionen die Personalkosten.