Die Vereinten Nationen haben erst rund die Hälfte der benötigten Gelder für die Bekämpfung der verheerenden Ebola-Epidemie in Westafrika erhalten. Bislang hätten Regierungen und andere Geber knapp 780 Millionen US-Dollar bereitgestellt, erklärte der Sprecher des UN-Büros zur Koordinierung humanitärer Hilfe, Jens Laerke, am Dienstag in Genf.
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Die Vereinten Nationen bräuchten aber 1,5 Milliarden US-Dollar, um die Krankheit in den am stärksten betroffenen Staaten Liberia, Sierra Leone und Guinea zu beenden, sagte Laerke. Auch für den Kampf gegen den wesentlich kleineren Ebola-Ausbruch in Mali seien finanzielle Mittel nötig. Man müsse etwa den Bau von Krankenstationen, den Kauf von Schutzanzügen sowie die Entsendung von Gesundheitspersonal finanzieren.
Noch im September waren die Vereinten Nationen davon ausgegangen, dass ein Betrag von einer Milliarde US-Dollar für den erfolgreichen Kampf gegen die Ebola in Westafrika ausreichen würde. Angesichts der raschen Ausbreitung von Ebola erhöhten die UN den veranschlagten Betrag auf 1,5 Milliarden US-Dollar.
Vergangene Woche hatte UN-Generalsekretär Ban Ki Moon erklärt, die Ebola-Epidemie könnte bis Mitte des nächsten Jahres beendet sein. Allerdings müsse die Weltgemeinschaft noch mehr Gelder geben. Nach den letzten WHO-Angaben infizierten sich in Liberia, Sierra Leone und Guinea 15.319 Menschen mit dem Ebola-Erreger, 5.444 von ihnen starben. Allerdings liegt die Dunkelziffer vermutlich deutlich höher.