Handballverein erhält Negativpreis für frauenfeindliche Werbung

Handballverein erhält Negativpreis für frauenfeindliche Werbung
Wegen besonders frauenfeindlicher Werbung wird der Handballverein "Füchse Berlin" mit dem "Zornigen Kaktus" der Frauenrechtsorganisation "Terre des Femmes" bedacht.

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Der Verein hatte im Sommer 2014 eine Anzeige unter dem Titel "Hier ist unser Revier" veröffentlicht, auf der fünf Frauen im Bikini, wie Hühner auf einer Stange sitzend, einem Fuchs zum Abschuss freigegeben werden. Wie "Terre des Femmes" am Montag mitteilte, stimmten in einer Online-Befragung 2.318 von über 6.400 Teilnehmern für die Negativ-Auszeichnung des Vereins. Bundesweit waren über 200 Anzeigen als Kandidaten für sexistische Werbung eingereicht worden.

Der Negativ-Preis wird erstmals verliehen und soll am Dienstag überreicht werden. Anlass ist der internationale Aktionstag "Nein zu Gewalt an Frauen" (25. November). Zudem werde der Sportverein zu einem Gespräch über Sexismus in der Werbung eingeladen, wie die Frauenrechtsorganisation in Berlin mitteilte.

Es sei unverständlich wie ein Sportverein, der über eine sehr erfolgreiche Frauen-Handballmannschaft verfüge und viele weibliche Fans habe, "mit einer solch frauenfeindlichen Werbung an die Öffentlichkeit gehen kann", begründete "Terre des Femmes" die Negativ-Auszeichnung. Die Anzeige sei nicht nur geschmacklos, sondern "eine klare Verharmlosung von Gewalt an Frauen".

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Die Frauenrechtsorganisation betonte, dass in Deutschland jede siebte Frau seit dem 16. Lebensjahr strafrechtlich relevante Formen sexualisierter Gewalt erlebe. Sexualisierte Gewalt beginnt danach bei frauenfeindlicher Sprache, anzüglichen Blicken oder verbalen Belästigungen und geht über ungewollte sexuelle Berührungen bis hin zum erzwungenen Geschlechtsverkehr. Auch Diskriminierungen aufgrund des Geschlechts zählen als Formen der sexualisierten Gewalt.