George stellte eine Studie vor, für die unter seiner Leitung 2.600 Mitarbeitende aus 500 Pflegeeinrichtungen in ganz Deutschland interviewt wurden. Gefragt wurde unter anderem nach zeitlichen Ressourcen, Ausbildung, Integration der Angehörigen, Schmerztherapie und würdevollem Sterben.Ein Drittel der Befragten gab an, dass Patienten oft oder immer allein sterben. Das sei ein "Warnindikator", sagte George. Mehr als ein Drittel der Teilnehmer beschrieben die zeitlichen und personellen Ressourcen als sehr problematisch. Nur ein Drittel berichtete, dass grundsätzlich qualifizierte Pflegende eingesetzt wurden. Ein Drittel der Befragten gab an, dass Angehörige in die Versorgung der Sterbenden einbezogen werden.
###mehr-artikel###"Einrichtungen im ländlichen Raum scheinen weniger Probleme zu haben", sagte George. Kommunale Häuser schnitten besser ab als private und freigemeinnützige. Allerdings befänden sich nur noch zehn Prozent der Einrichtungen in kommunaler Hand. Es gebe auch einige positive Ergebnisse, ergänzte der Wissenschaftler. So berichteten drei Viertel der Befragten über eine angemessene Schmerztherapie in ihren Einrichtungen. In 380 der in die Studie einbezogenen 500 Pflegeheime können Angehörige übernachten.
Situation sterbender Menschen leicht verbessert
George hat zusammen mit dem Institut KTQ in Berlin, einem Anbieter von Qualitätsmanagement-Zertifizierungen, ein Prüfsiegel entwickelt. Das Deutsche Palliativsiegel solle "stationäre Einrichtungen auszeichnen, die sich in besonderem Maße um Sterbende bemühen", erklärte der Onkologe André Banat.George hatte im vergangenen Jahr eine Studie zu den Sterbebedingungen in deutschen Krankenhäusern vorgestellt. 25 Jahre zuvor hatte er schon einmal die Sterbesituation in den Krankenhäusern untersucht. Ein Ergebnis der aktuellen Studie war, dass sich die Situation sterbender Menschen in Krankenhäusern in den 25 Jahren nur leicht verbessert hat.