Nordkirche
Die evangelische Nordkirche geht mit einem guten Finanzpolster ins nächste Jahr: Nach einem Beschluss des Kirchenparlaments in Lübeck-Travemünde vom Samstag sollen 488 Millionen Euro in die Kirchenkasse fließen, rund 20 Millionen Euro mehr als 2014. Größte Einnahmequelle ist die Kirchensteuer mit 453 Millionen Euro, 2014 waren es noch 425 Millionen Euro. Die Kirche ist nach eigenen Angaben schuldenfrei und legt zudem noch knapp 40 Millionen Euro für künftige Pfarrer-Pensionszahlungen zurück.
Die Nordkirchen-Synode beschloss unter anderem mehr als 13 Millionen Euro für den Umbau des Kieler Landeskirchenamtes. Zudem soll ein neuer Fonds "Kirche und Tourismus" die kirchliche Arbeit in den Touristenorten an Nord- und Ostsee fördern. Bis zu 4,5 Millionen Euro, die 2014 überplanmäßig eingenommen werden, können hier einfließen.
Evangelische Kirche in Hessen und Nassau
Bereits am Freitagabend hatte die Synode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau in Frankfurt einen Haushalt für das kommende Jahr im Umfang von 550 Millionen Euro gebilligt. Dies seien rund sechs Millionen Euro weniger als dieses Jahr, sagte Finanzchef Heinz Thomas Striegler. Nach der Umstellung auf das kaufmännische Rechnungssystem sei für 2015 mit einem negativen Jahresergebnis in Höhe von rund 14 Millionen Euro zu rechnen, trotzdem sei der Haushalt "solide". Für das laufende Jahr erwarte er einen geringen Haushaltsüberschuss. Das kaufmännische Rechnungssystem, das in der Wirtschaft üblich ist, ersetzt in der hessischen Landeskirche 2015 erstmals die kameralistische Finanzbuchhaltung der Behörden.
Oldenburgische Kirche
In der oldenburgischen Kirche wurde der Haushalt bereits erstmalig nach dem System der kaufmännischen Buchhaltung errechnet. Er umfasst für 2015 rund 84,3 Millionen Euro. Größter Posten sind mit rund 43 Millionen Euro die Personalkosten. Um den Haushalt auszugleichen, müssen rund 4,6 Millionen Euro den Rücklagen entnommen werden, die Ende 2013 bei rund 135 Millionen Euro lagen. Mit Blick auf sinkende Mitgliederzahlen und künftig weniger Steuereinnahmen mahnte die Synode ein langfristiges Konzept zur Stabilisierung des Haushalts an.
Evangelische Kirche in Mitteldeutschland
Die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland verabschiedete auf der Herbstsynode in Erfurt einen Haushaltsplan für 2015 mit einem Volumen von 167,7 Millionen Euro. Die Summe liegt dabei um 3,7 Millionen Euro über dem Etat in diesem Jahr. Haupteinnahmequelle ist den Angaben zufolge mit 88,12 Millionen Euro die Kirchensteuer. 50,6 Millionen Euro stammen aus dem Finanzausgleich der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).
Die Synode sprach sich zudem für eine Evaluierung des Pachtverfahrens von Kirchenland aus, um eine größere Transparenz sicherzustellen. Die Landeskirche schloss dieses Jahr 1.400 Pachtverträge ab. In Thüringen und Sachsen-Anhalt werden von der mitteldeutschen Landeskirche rund 70.000 Hektar Ackerland und Grünfläche verpachtet. Landwirte und Pfarrer hatten kritisiert, dass nach derzeitigem verfahren Großunternehmen gegenüber Familienbetrieben bevorzugt würden.