Bedford-Strohm: Katholiken und Evangelische trennt immer noch zu viel

Bedford-Strohm: Katholiken und Evangelische trennt immer noch zu viel
Die katholische und evangelische Kirche trennt nach Überzeugung des EKD-Ratsvorsitzenden Heinrich Bedford-Strohm "immer noch zu viel".

Die zurückliegenden 50 Jahre Ökumene hätten zwar große Annäherungen zwischen den Kirchen gebracht, sagte Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und bayerische Landesbischof bei einem Festgottesdienst am Freitagabend im Münchner Liebfrauendom: "Wir sind aber noch lange nicht am Ziel, auch wenn uns mehr eint als trennt..."

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In dem Festgottesdienst wurde an den 50. Jahrestag der Verabschiedung des Ökumenismus-Dekrets "Unitatis Redintegratio" durch das Zweite Vatikanische Konzil erinnert. An der Feier wirkten auch der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, sowie Sofian von Kronstadt, Weihbischof der Rumänischen Orthodoxen Erzdiözese von Deutschland, Österreich und Luxemburg, mit.

"Gerade die Menschen, die in konfessionsverschiedener Ehe verbunden sind, leiden unter den verbleibenden Trennungen, sie fordern uns auf, die Anstrengungen zu verstärken", sagte Bedford-Strohm weiter. Mit dem Ökumenismus-Dekret habe es aber auch wichtige Annäherungen gegeben - etwa beim gemeinsamen Verständnis der Heiligen Schrift, der gemeinsamen Taufe, der gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigung, "ja selbst in der Frage der Eucharistie und im Amt sind wir ein großes Stück vorangekommen".

Auch beim Einsatz in Krisengebieten oder in der Flüchtlingsarbeit kooperierten die Kirchen, betonte der Landesbischof: "Das ist ein starkes Zeichen der Ökumene der Kirchen." Außerdem freue er sich darauf, das 500. Reformationsjubiläum im Jahr 2017 zusammen "mit allen christlichen Geschwistern als Christusfest" zu begehen. "Lasst uns den Auftrag Jesu Christi erfüllen: 'Alle sollen eins sein, damit die Welt glaubt.'"