UN ermitteln gegen Eritrea

Flüchtlinge aus Eritrea
Foto: dpa/Yahya Arhab
Flucht vor Unterdrückung und Armut: Flüchtlinge aus Eritrea warten im Jemen auf Hilfe.
UN ermitteln gegen Eritrea
Die Vereinten Nationen haben Ermittlungen gegen die als diktatorisch kritisierte Regierung in Eritrea aufgenommen.

Alle schweren Menschenrechtsverletzungen in dem ostafrikanischen Land sollen untersucht werden, erklärte der Vorsitzende der zuständigen UN-Kommission, Mike Smith, am Donnerstag in Genf.

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Der UN-Menschenrechtsrat hatte die Untersuchungskommission im Juni eingesetzt. Er wirft dem Regime des ehemaligen Befreiungskämpfers Isaias Afewerki eine brutale Unterdrückung der Bevölkerung vor. Außergerichtliche Hinrichtungen, Verschleppungen, willkürliche Verhaftungen, Misshandlungen, Menschenhandel und sexuelle Gewalt gegen Frauen gehören demnach zu den Verbrechen. Zudem schaffe es die Regierung nicht, das Land aus der Armut zu befreien.

Derzeit verhandeln die UN-Ermittler mit Eritrea über einen vollen Zugang zu allen Orten in dem abgeschotteten Land. Zunächst sollen auch nach Europa geflohene Eritreer befragt werden.

Eritrea erlangte 1993 die Unabhängigkeit von Äthiopien. Präsident Afewerki baute über die Jahre einen Unterdrückungsapparat auf und duldet keine Opposition. Die Gesellschaft in dem Sechs-Millionen-Einwohner-Land gilt als hochgradig militarisiert. Viele Eritreer fliehen vor der Gewalt und dem entbehrungsreichen Leben nach Europa. Rund 34.000 Menschen aus Eritrea kamen laut Behördenangaben in den ersten zehn Monaten dieses Jahres allein in Italien an.