Volksbundpräsident wirbt für neue Kultur des Gedenkens am Volkstrauertag

Volksbundpräsident wirbt für neue Kultur des Gedenkens am Volkstrauertag
Der Präsident des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge, Markus Meckel, regt einen neuen Namen für die Organisation an.

Für jüngere Menschen sei dieser Name erst einmal ein Hindernis, sagte Meckel im Interview des Bremer "Kurier am Sonntag". Es müsse überlegt werden, ihn noch vor dem 100-jährigen Bestehen des Volksbundes im Jahr 2019 zu verändern. "Ich hielte es für eine gute Idee, unseren Namen präziser auf die heutige Situation abzustimmen." Anlässlich des Volkstrauertages am Sonntag sprach sich Meckel für eine neue Kultur des Gedenkens an die Opfer von Krieg und Gewalt aus.

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Der Volkstrauertag bleibe ein wichtiger Tag, betonte der frühere DDR-Bürgerrechtler. "Gerade in einer Zeit, in der wir in der Nachbarschaft Europas aber auch in Europa selbst mit Krieg konfrontiert sind, stellt sich die Frage nach der Erinnerung und des Gedenkens an die Opfer von Krieg und Gewalt ganz aktuell." Die Zahl derjenigen, die den Krieg unmittelbar erlebt hätten gehe zurück. "Mein Eindruck ist jedoch, dass die nachfolgenden Generationen an dem Thema wieder ein zunehmendes Interesse haben." Darum sei es wichtig, Jugendliche bei der Gestaltung des Tages zu beteiligen.

Der Volksbund arbeite in jedem Jahr mit etwa 20.000 Jugendlichen zusammen, sagte Meckel. "Sie sind sehr von unserer Arbeit angerührt und erkennen die Aktualität dieser Aufgabe durchaus." Angesichts der steigenden Zahl von Migranten aus den Krisenregionen rücke das Thema Krieg noch näher. "Jugendliche merken, dass zu uns nach Deutschland Menschen kommen, die vor dem Krieg geflohen sind."