In fünf Kategorien wurden insgesamt sechs Journalisten für ihre Beiträge über Kinderrechte und Kindesrechtsverletzungen ausgezeichnet. In der Kategorie Print ging die Ehrung abermals an einen Beitrag aus der Wochenzeitung "Die Zeit". Geehrt wurde Marian Blasberg für seinen Artikel "Wir wollen arbeiten!" über schuftende Kinder in Bolivien.
Bei den eingereichten TV-Beiträgen wurde Beatrix Schwehm für ihre 90-minütige Arte-Dokumentation "Erlesene Welten" ausgewählt, die von lesenden Kindern und Jugendlichen in entlegenen Gegenden der Welt erzählt. In der Kategorie Hörfunk überzeugten Marianne Wendt und Christian Schiller die Jury mit einem Beitrag im RBB-Kulturradio. "Eine Pille für den Zappelphilipp" erzählt das Schicksal von ADHS-Kindern.
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Die besten Fotos kamen nach Überzeugung der Juroren von Birte Kaufmann. Deren Serie "The Travellers", veröffentlicht auf emerge-mag.com, zeichnet das Bild der sogenannten Traveller-Kinder in Irland nach. Zum dritten Mal vergab eine Kinderjury einen eigenen Preis. Damit wurde in diesem Jahr Thilo Thielke für seine Reportage "Ich war Kindersoldat!" über kongolesische Jungen prämiert. Sie erschien im Magazin "Dein Spiegel".
Die Preise sind mit jeweils 2.500 Euro dotiert. Die Auszeichnungen wurden im Rahmen einer Gala-Veranstaltung verliehen, unter den Laudatoren waren unter anderem die Schauspieler Gudrun Landgrebe und Dietrich Mattausch sowie NDR-Chefredakteur Andreas Cichowicz. Mit dem Medienpreis will die Kindernothilfe Journalisten ermutigen, Kinderrechten eine Stimme zu verleihen und offensiv über Missstände und Probleme zu berichten.
Die Kindernothilfe-Vorstandsvorsitzende Katrin Weidemann sagte bei der Preisverleihung, die prämierten Bilder, Artikel und Filme zeigten, wie rücksichtslos und manchmal brutal die Rechte von Kindern mit Füßen getreten werden. Die Beiträge machten aufmerksam auf Missstände und eklatante Verletzungen von Kinderrechten, zugleich machten sie aber auch Hoffnung. Nach den Worten Weidemanns leben weltweit eine Milliarde Kinder in Armut.
Medienpreis-Schirmherr Norbert Blüm mahnte die politisch Verantwortlichen zu drastischeren Schritten gegen Staaten, in denen Kinderrechte verletzt werden. Es brauche etwa "handfeste Sanktionen" gegen Länder, in denen Kindersoldaten kämpfen. Auch Konsumenten in der westlichen Welt seien beim Thema Kinderrechte gefordert: Ein T-Shirt für vier Euro könne nur durch Ausbeutung zustandekommen, sagte der frühere Bundesarbeitsminister und CDU-Politiker.
Die Kindernothilfe mit Sitz in Duisburg unterstützt nach eigenen Angaben rund 1,5 Millionen Kinder und Jugendliche in 29 Ländern Afrikas, Asiens, Lateinamerikas und Osteuropas in derzeit 878 Projekten. Der Verein gehört der Diakonie an.