Nach kontroverser Diskussion verabschiedete die Generalsynode der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) am Freitag in Dresden mit großer Mehrheit ein entsprechendes Papier. In dem 50 Mitglieder zählenden Kirchenparlament der Lutheraner gab es zwei Gegenstimmen und sieben Enthaltungen. Der Leitende Bischof Gerhard Ulrich hatte zuvor intensiv für die Weiterentwicklung geworben.
Im Verbindungsmodell verzahnen die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD), die VELKD sowie die Union Evangelischer Kirchen (UEK) ihre Organe und Dienststellen, um Kräfte zu bündeln und Doppelstrukturen zu vermeiden. So tagen die Kirchenparlamente örtlich und zeitlich verbunden. Die Synodalen von VELKD und UEK gehören zugleich der EKD-Synode an. Alle drei Kirchenämter befinden sich inzwischen in Hannover. Der Prozess begann im Jahr 2007 und soll bis 2017 abgeschlossen werden.
Der Vollkonferenz der unierten Landeskirchen, die am Freitagmittag beginnt, und der am Sonntag startenden EKD-Synode liegen wortgleiche Anträge wie der lutherischen Synode vor. Dabei geht es unter anderem um die Frage, ob die EKD selbst als Kirche zu betrachten ist. Dazu wäre eine Änderung der EKD-Grundordnung notwendig. Die Straffung soll zu einer stärkeren evangelischen Profilierung führen, ohne die Bekenntnisunterschiede zu verwischen. Die Vereinbarungen betreffen auch die Aufgabenverteilung in den Bereichen Theologie, Liturgie und Ökumene sowie Rechtsangleichungen wie bei den Pfarrdienstgesetzen.
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Die EKD vereint 20 Landeskirchen. Unter ihrem Dach gibt es die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands mit sieben lutherischen Landeskirchen und die Union Evangelischer Kirchen mit zwölf Landeskirchen.
Ulrich hatte in seinem kirchenpolitischen Bericht mit Blick auf das Verbindungsmodell betont, es gehe darum, "eine gute Balance von Eigenständigkeit und Dienstbarkeit" zu wahren. Auch die mitteldeutsche Bischöfin Ilse Junkermann und der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strom warben für das Modell. Ulrich übte zugleich indirekt Kritik am Verhältnis der EKD zu den Landeskirchen. "Manche Stimmen wünschen sich einen stärkeren geistlichen Charakter der EKD", unterstrich der Leitende Bischof. In den Landeskirchen gebe es den Wunsch, in manchen Fragen früher einbezogen oder überhaupt beteiligt zu werden.