Bund und Länder planen Qualitätsstandards für Kita-Betreuung

Bund und Länder planen Qualitätsstandards für Kita-Betreuung
Bund und Länder haben sich am Donnerstag auf einen gemeinsamen Prozess zur Verbesserung der Qualität in der Kindertagesbetreuung geeinigt.

"Nach dem Kita-Ausbau kommt die qualitative Weiterentwicklung dieses Bereichs", sagte Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) am Donnerstag in Berlin. Man brauche die gleichen Chancen für alle Kinder in Deutschland.

Die SPD-Politikerin äußerte sich im Anschluss an ein Treffen mit den Fachministern aus den Ländern und Vertretern kommunaler Spitzenverbände. "Bildung beginnt in der Kita und stellt die Weichen für die weitere Entwicklung", sagte Schwesig. Wenn man in die frühkindliche Bildung investiere, könne man sich viele Folgekosten etwa im schulischen Bereich sparen.

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Angaben über die Höhe die Kosten, die verbesserte Qualitätsstandards mit sich bringen, machte Schwesig nicht. Es sei jedoch klar, dass es ein weiter Weg zu gemeinsamen Standards sei. Es handele sich um ein milliardenschweres Projekt. Schwesig zufolge stellt der Bund jedes Jahr mehr als 800 Millionen Euro für den Qualitätsausbau in den Kitas zur Verfügung. Hinzu kommen rund 500 Millionen Euro in der Legislaturperiode für die Sprachförderung. Man werde nur erreichen, mehr "Geld locker zu machen", wenn sich alle Beteiligten über gemeinsame Standards einig sind, sagte Schwesig.

Bis Ende des Jahres soll eine Arbeitsgruppe aus Bund, Ländern und kommunalen Spitzenverbänden gegründet werden. Auch die Wissenschaft und die Träger der Einrichtungen sollen einbezogen werden. Ihre Aufgabe ist es gemeinsam einen Stufenplan für Qualitätsstandards zu entwickeln. Zudem sollen sie über die Finanzierung beraten. 2016 soll die Arbeitsgruppe einen Bericht vorlegen.

Seit August 2013 besteht in Deutschland ein Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz für Ein- bis Dreijährige. Parallel dazu trat auch das Gesetz zum umstrittenen Betreuungsgeld in Kraft: Eltern, die ihre Kleinkinder nicht in eine öffentlich geförderte Betreuungseinrichtung geben, bekommen seit August 150 Euro pro Monat.