Keine Ermittlungen gegen Kabarettist Nuhr

Foto: dpa/Uwe Zucchi
Keine Ermittlungen gegen Kabarettist Nuhr
Das Ermittlungsverfahren gegen den Kabarettisten Dieter Nuhr ist eingestellt.

Wie der Radiosender NDR Info am Mittwoch berichtete, konnte die Staatsanwaltschaft Osnabrück bei Nuhrs Äußerungen keine "fremdenfeindliche Gesinnung" feststellen. Auch der Tatbestand der Beschimpfung einer Religionsgemeinschaft sei nicht erfüllt, da es sich erkennbar um Satire handele. Der Osnabrücker Muslim Erhat Toka hatte Nuhr Ende Oktober wegen "Beschimpfung von Bekenntnissen und Religionsgesellschaften" angezeigt.

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Toka hatte Nuhr vorgeworfen, er schüre Islamfeindlichkeit. Der Kabarettist hat sich in seinen Programmen mehrfach mit dem Islam befasst. Unter anderem hatte er die nach islamischem Recht vorgesehene Bestrafung von Dieben durch Abschlagen einer Hand mit den Worten kommentiert: "Das hat ja was für sich. Da klaut einer zweimal, aber beim dritten Mal wird's schwierig."

Der "Neuen Osnabrücker Zeitung" hatte Nuhr gesagt, er warne vor den Gefahren des radikalen Islam. Allerdings distanziere er sich von rechtem Zuspruch im Internet. Der "Welt" sagte er, er warne davor, den Islam aus Angst vor möglichen Reaktionen nicht öffentlich zu kritisieren.

Der Präsident des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Aiman Mazyek, hatte sich von der Anzeige gegen den Kabarettisten distanziert. Toka sei bekannt als jemand, der "immer mal wieder aufwiegelt, Stress mit der Gemeinde macht", sagte Mazyek dem RBB-Inforadio.

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