Zum Konstanzer Konzil: Badische Bischöfe wollen ökumenischen Weg gehen

Zum Konstanzer Konzil: Badische Bischöfe wollen ökumenischen Weg gehen
Die beiden großen christlichen Kirchen sind nach Ansicht der badischen Bischöfe Stephan Burger (Freiburg) und Jochen Cornelius-Bundschuh (Karlsruhe) bei aller Unterschiedlichkeit zur Ökumene verpflichtet.

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Das Konstanzer Konzil, das vor 600 Jahren begann, erinnere an die christlichen Wurzeln und an konziliare Prozesse, um gemeinsam Lösungen zu finden, sagten beide Theologen am Mittwoch in einem Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd).

Das Konzil habe die damalige Kirchenspaltung überwunden und damit gezeigt, dass der gemeinsame Glaube stärker als alle Konflikte und Komplikationen sei. Auf dieser Basis gemeinsamer Überzeugungen lohne es sich auch heute, miteinander Wege in die Zukunft zu suchen, sagte Erzbischof Burger. Beim Konstanzer Konzil sei es gelungen, verfeindete Lager zusammen zu führen, betonte der evangelische Landesbischof Cornelius-Bundschuh.

Es gebe zwar grundlegende Differenzen zwischen den beiden Kirchen etwa bei der Bedeutung des Abendmahls oder dem Verständnis des Priester- und Pfarramtes, sagte Cornelius-Bundschuh. Die Kirche wisse aber um ihre ständige Reformbedürftigkeit, erklärte Erzbischof Burger. Die Sorge um Einheit gehöre zu den Hauptaufgaben, deshalb seien die Kirchen dazu verpflichtet, "den Weg der Suche nach Ökumene einzuschlagen." Cornelius-Bundschuh ergänzte: "Wer Konflikte lösen will, muss die Verständigung suchen." Er kritisierte zudem, dass es in der Politik an konziliaren Strukturen zur Lösung von vielen kriegerischen Auseinandersetzungen fehle.

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Mit Blick auf das 500. Reformationsjubiläum im Jahr 2017 sagte der badische Landesbischof, man werde dann nicht "die Trennung unserer Kirchen" feiern. "Wir gedenken der Reformation, die uns die evangelischen Grundlagen unseres Glaubens wieder klar vor Augen gestellt hat", sagte Cornelius-Bundschuh. Erzbischof Burger regte an, dass die geplante Ausstellung über "Die Päpste und die Einheit der lateinischen Welt" in Mannheim und Rom ein impulsgebendes Projekt für 2017 werden könne. Die Ausstellung könne deutlich machen, "dass Katholiken und Protestanten durch anderthalb Jahrtausende gemeinsamer Geschichte verbunden sind", sagte Burger.