Sozialverband: Geringere Rentenerhöhung ist "Schlag ins Kontor"

Foto: Getty Images/iStockphoto/Alexander Raths
Sozialverband: Geringere Rentenerhöhung ist "Schlag ins Kontor"
Der Sozialverband VdK kritisiert die Rentenpolitik der Bundesregierung.

Dass die Rentenerhöhung 2015 wohl geringer ausfallen werde als zunächst angekündigt, sei "ein Schlag ins Kontor", sagte die VdK-Vorsitzende Ulrike Mascher der "Passauer Neuen Presse" (Donnerstagsausgabe). Es sei nicht das erste Mal, dass sich die zunächst positiven Regierungsprognosen am Ende nicht realisieren ließen. "Dieses ständige Auf und Ab ist für die Rentnerinnen und Rentner kein gutes Signal", erklärte Mascher.

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"Es entsteht der Eindruck von Beliebigkeit in der Rentenversicherung. Dabei sollte sie doch zuverlässig und stabil sein", fügte die Verbandschefin hinzu. Viele Rentner fühlten sich verschaukelt.  Es entstehe das Gefühl, dass bei der Berechnung des Rentenanstiegs "etwas gedreht wird", kritisierte Mascher.  Die Rentenerhöhungen würden immer unberechenbarer.

Die "Süddeutsche Zeitung" hatte am Montag berichtet, dass die 20 Millionen Rentner in Deutschland im kommenden Jahr wohl eine deutlich niedrigere Rentenerhöhung erhalten als erwartet. Dies sei auf eine Korrektur der Beschäftigtenstatistik zurückzuführen, die wiederum die Höhe der Rentenanpassung beeinflusst. Unter anderem seien die knapp 300.000 behinderten Menschen, die zum Beispiel in Behindertenwerkstätten arbeiten, neu in die Statistik aufgenommen worden.

Rentenexperten rechneten damit, dass durch diesen statistischen Einmaleffekt der Aufschlag bei den Renten im nächsten Jahr um etwa einen Prozentpunkt niedriger ausfallen werde, hieß es weiter. Angenommen die Rentenerhöhung würde auf der bisherigen Berechnungsgrundlage zwei Prozent betragen, käme nur ein Aufschlag von einem Prozent heraus.