Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat sich gegen einen Quarantäne-Zwang für aus Afrika zurückkehrende Ebola-Helfer gewandt. Der Schutz der Bevölkerung in den Heimatländern der Helfer müsse gegen das Risiko ihrer Stigmatisierung abgewogen werden, sagte ein Sprecher der WHO am Dienstag in Genf.
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Der Bedarf an medizinischen Helfern in Westafrika sei anhaltend groß. Helfer aus dem Ausland seien der Schlüssel, um die Epidemie zu besiegen. Zuvor hatte sich bereits UN-Generalsekretär Ban Ki Moon besorgt über eine Quarantäne-Pflicht geäußert, wie sie zum Beispiel einzelne US-Bundesstaaten angeordnet haben. In Westafrika sind mehr als 10.000 Menschen mit Ebola infiziert, fast 5.000 davon starben.
Entsprechende Gesetze erhöhten den Druck auf heimkehrende Helfer, ohne dass es eine wissenschaftlichen Grundlage dafür gebe, erklärte Ban. Helfer, die sich während ihres Einsatzes mit Ebola infizierten, sollten unterstützt und nicht ausgegrenzt werden. Ban betonte, der beste Schutz gegen Ebola sei es, den Ausbruch in Westafrika möglichst schnell einzudämmen.
Die US-Bundesstaaten New York und New Jersey zwingen Heimkehrer aus Ebola-Gebieten, drei Wochen in Quarantäne zu bleiben. Anlass war die Erkrankung eines New Yorker Arztes, der in Guinea im Einsatz war.
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Nach WHO-Angaben ist derzeit noch nicht feststellbar, ob diese Regelungen Ärzte und andere Helfer von ihrem Einsatz abhalten. Die Helfer seien oft überdurchschnittlich motiviert, hieß es in Genf.