"Es ist ganz wichtig, dass wir Lehren aus der Geschichte ziehen", sagte Snowden in einer Videobotschaft zur Eröffnung des 57. Internationalen Leipziger Festivals für Dokumentar- und Animationsfilm (DOK Leipzig) am Montagabend. "Die Ereignisse in Leipzig erinnern uns daran, dass die Mauer und die DDR nicht durch Bomben, Waffen oder gewalttätigen Widerstand zu Fall gebracht wurden, sondern immer montags durch gewöhnliche Menschen auf den Straßen und Plätzen", fügte er hinzu.
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"Gewöhnliche Menschen, die sich gegen außergewöhnliche Kräfte gestemmt haben, erinnern uns daran, dass die Legitimität von Regierungen von der Zustimmung der Menschen abgeleitet wird, die sie gewählt haben", sagte Snowden weiter. Dieses Prinzip werde heute aber häufig vergessen, auch in den westlichen Demokratien, die "so häufig Taktiken der Täuschung und Geheimhaltung anwenden".
Das DOK Leipzig wurde am Montagabend mit dem Film "Citizenfour" der amerikanischen Regisseurin Laura Poitras eröffnet. Für die Dokumentation hat Poitras Gespräche mit Snowden aufgezeichnet, zudem beschäftigt sich der Film mit den Folgen der Massenüberwachung durch den Nachrichtendienst NSA.
"Citizenfour" feierte bei der Eröffnung des DOK Leipzig Deutschlandpremiere, zuvor war er schon den USA und London zu sehen. Snowden hat für die Premiere in Leipzig nach Angaben des Festivals erstmals eine Videobotschaft aufgenommen. Er begründete dies damit, dass die "Geschichte der Stadt eine Inspiration" für ihn sei.