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Für das Überleben der Humanität sei die christliche Nächstenliebe fundamental wichtig, sagte der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz am Montagabend in Aachen. Die Säkularisierungsthese, nach der die Religiosität in der modernen Gesellschaft abnehme, sei falsch. In gesellschaftlichen Debatten und wissenschaftlichen Diskussionen bildeten die Werte des christlichen Abendlandes die Basis, sagte Marx in einem Vortrag in der Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen.
Ohne die christlichen Gruppen und Gemeinschaften mit ihrem auf Barmherzigkeit fußenden Menschenbild hätte das Einstehen für die Schwachen in der auf Wirtschaftlichkeit und Gewinnmaximierung beruhenden Gesellschaft kaum Gewicht, sagte der Münchener Erzbischof. Die katholische Universalkirche biete eine unglaubliche Chance, das Zusammenwachsen der globalen Zivilgesellschaft zu fördern.
Papst Franziskus' gelebte Barmherzigkeit sei in allen Kulturen ein Vorbild, sagte Marx. Der Papst als Oberhaupt von 1,2 Milliarden Katholiken werde auf der ganzen Welt gehört. Seine Botschaft, die der Macht des weltweiten Kapitalismus entgegenstehe, werde auch von Nichtchristen verstanden. Das sei eine große Herausforderung, aber auch eine Riesenchance für das Überleben der Menschlichkeit. "Wer verteidigt das Recht der Nutzlosen, die keinen Wert mehr haben und nur noch Kosten verursachen?", fragte Marx mit Blick auf Kranke und Alte.