Britisches Parlament macht Weg für weibliche Bischöfe frei

Britisches Parlament macht Weg für weibliche Bischöfe frei
Nach dem Oberhaus hat nun auch das britische Unterhaus einem Gesetz zur Weihe von weiblichen Bischöfen in der anglikanischen Kirche von England zugestimmt.

Zwei Jahrzehnte nach der Zulassung zum Priesteramt steht Frauen damit künftig auch das Bischofsamt offen. Die Abgeordneten billigten am Montagabend einstimmig für das Gesetz. Bereits in der vergangenen Woche hatte das Oberhaus dem Gesetz zugestimmt.

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Der Vertreter der Kirche von England im Unterhaus, Sir Tony Baldry, sprach von einem längst überfälligen Schritt. Frauen stellten in der Kirche von England unterdessen die Hälfte der Priester in Ausbildung. Ein Viertel der Gemeindepriester seien Frauen. Baldry sagte, man müsse die "enorme Geduld" der Frauen in der Kirche anerkennen, "die auf diesen Tag gewartet haben". Die "Verzögerung" habe zu viel "Schmerz und Leid" geführt.

Im November 2012 war ein Gesetzesentwurf zur Einführung weiblicher Bischöfe in der anglikanischen Generalsynode überraschend gescheitert und hatte die Kirche in eine tiefe Krise gestürzt. Traditionalistische Anglikaner hatten sich wiederholt gegen die Bischofsweihe von Frauen ausgesprochen.

Bereits in der vergangenen Woche hatte der Erzbischof von Canterbury, Justin Welby, in der Debatte im Oberhaus gefordert, weiblichen Bischöfen noch vor den Parlamentswahlen im Mai 2015 Zugang auch zum Oberhaus zu geben. Derzeit haben zwei Erzbischöfe und 24 Bischöfe der Kirche von England automatisch einen Sitz im "House of Lords". Es würde zu lange dauern, wenn weibliche Bischöfe jetzt auch noch auf ihren Sitz im Oberhaus warten müssten, sagte Welby.

Obwohl es in der Kirche von England seit 20 Jahren weibliche Priester gibt, war Frauen das Bischofsamt verwehrt geblieben. Das neue Gesetz macht die Bischofsweihe für Frauen in Zukunft möglich. Die erste Bischöfin könnte bereits Ende 2014 geweiht werden.