Christliche Homosexuellenverbände enttäuscht von Familiensynode

Foto: thinkstock/Emdurodog
Christliche Homosexuellenverbände enttäuscht von Familiensynode
Das Netzwerk katholischer Lesben (NkaL) und die Ökumenische Arbeitsgruppe Homosexuelle und Kirche (HuK) sehen im Abschlussbericht der katholischen Bischofssynode "nur einen kleinen Schritt beim Aufholen des langjährigen Reformstaus".
19.10.2014
evangelisch.de

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Im Umgang mit Homosexuellen sehen NkaL und HuK den "zentralen Konflikt in der katholischen Kirche". Die Versammlung schließe mit einer "dünnen Stellungnahme" ab, "die auch diejenigen Bischöfe enttäuscht, die Zeichen der Akzeptanz wünschen". Offenbar fühle sich die Synodenmehrheit durch Lesben und Schwule unter Druck gesetzt. Die vorsichtig angedeutete Integration von Lesben und Schwulen in Gemeinden könne nur erfolgreich sein, "wenn Liebe und Sexualität in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften akzeptiert" würden.

"Die relevanten Fragen, die Lesben und Schwule seit 40 Jahren stellen, sind in der Synode angekommen", sagt Manuela Sabozin vom Netzwerk katholischer Lesben (NkaL). "Doch dann knickt der Weg ab, wenn betont wird, dass homosexuelle Partnerschaften nicht mit der Ehe gleichgestellt werden können." Immerhin, so die NkaL-Sprecherin, fehlten in dem Abschlussbericht "die früheren heftigen Verurteilungen".

Markus Gutfleisch, Sprecher der Ökumenischen Arbeitsgruppe Homosexuelle und Kirche (HuK), begrüßt Worte aus der Synode, dass "Jesus kein Gesetzbuch geschrieben, sondern Wege zum Leben gezeigt" habe und "die Kirche nicht da sei, um Menschen zu verurteilen, sondern um sie zu begleiten und ihre Würde zu verteidigen".

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Weiterhin fordern NkaL und Huk, dass die Synodalen das Gespräch mit christlichen Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Trans-Menschen und Intersexuellen führen. Zudem müsse die Synode Position gegen die weltweite Verfolgung sexueller Minderheiten beziehen, "anstatt sich hinter konservativen Positionen zu verstecken". Die christlichen Gruppen fordern, dass Lesben und Schwule im zweiten Teil der Familiensynode 2015 selbst sprechen dürfen.