Rund 200 Kirchenobere haben zwei Wochen lang im Vatikan über "die pastoralen Herausforderungen der Familie" beraten. Ihre Abschlussbotschaft geht zwar auf Krisen im Familienleben ein, thematisiert aber nicht explizit den Umgang der katholischen Kirche mit Homosexuellen. Diese Frage war ein Knackpunkt der Beratungen.
Stattdessen wird in dem am Samstag in Rom veröffentlichten Papier eine Schwächung von Glaube und Werten beklagt. Zudem betonen die Synodenteilnehmer die Unauflöslichkeit der Ehe und die ewige Natur der Liebe zwischen Mann und Frau.
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In dem am Montag vorgelegten Zwischenbericht, der die Diskussionen der ersten Woche zusammenfasste, hatte sich der ungarische Kardinal Peter Erdö für "mutige Entscheidungen" im Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen und Homosexuellen ausgesprochen. Menschen mit gescheiterten Beziehungen, Paare ohne Trauschein sowie Lesben und Schwule müssten "in ihrer konkreten Existenz" angenommen und in ihrem Wunsch ermutigt werden, sich uneingeschränkt als Teil der Kirche zu fühlen, hieß es in dem Papier, das auf großes internationales Echo stieß.
"Wi haben nachgedacht" über Weiderverheiratete beim Abendmahl
Homosexuelle verfügten über "Gaben und Qualitäten", die sie in der Kirche einbringen könnten, hatte der Zwischenbericht zudem festgestellt. Erdö warf die Frage auf, ob die Kirche in der Lage sei, diese aufzunehmen und ihre sexuelle Ausrichtung anzuerkennen, "ohne die katholische Lehre über Ehe und Familie zu beeinträchtigen". Gleichgeschlechtliche Partnerschaften könnten zwar nicht mit der Ehe gleichgestellt werden, doch es gebe auch Fälle, "in denen die gegenseitige Hilfe bis zur Aufopferung eine wertvolle Stütze für das Leben der Partner darstellt". Äußerungen wie diese hatte es nie zuvor in einem vatikanischen Dokument gegeben.
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Die Schlussbotschaft schweigt zum Thema Homosexualität und stellt zu einem anderen kontroversen Synodenthema lediglich fest: "Wir haben über den Zugang wiederverheirateter Geschiedener zu den Sakramenten nachgedacht." Das Thema war bereits vor dem Beginn der Synode diskutiert worden und sorgte bei der Versammlung für heftige Debatten. Katholiken, die ein zweites Mal heiraten, sind bisher vom Kommunionempfang ausgeschlossen.
Die am Samstag veröffentlichte Botschaft ist nicht zu verwechseln mit dem Abschlussdokument, über das die Bischöfe am Nachmittag beraten wollten. In den vergangenen Tagen war spekuliert worden, ob es aufgrund der starken Meinungsunterschiede in der Synode möglich sein werde, überhaupt ein gemeinsames Dokument zu verabschieden. Beschlüsse sollen erst auf einer Folgesynode im Oktober 2015 gefasst werden.