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Der Reformator dürfe zwar nicht zum Sprachschöpfer stilisiert werden, erklärte Besch am Mittwoch in Bonn. Doch habe Luthers Sprachherkunft aus dem Mitteldeutschen und seine Einbindung in die kursächsische Kanzleisprache für eine überregionale Verständlichkeit seiner Bibelübersetzung gesorgt.
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Die Verwendung jener Kanzleisprache sei für Luther ein großer Vorteil gewesen, erklärt Besch, der seine Forschungen in dem Buch "Luther und die deutsche Sprache" festgehalten hat. Denn die sächsische Kanzleisprache habe geografisch und damit auch sprachlich in der Mitte des Landes gelegen. "Luther wollte verstanden werden", unterstrich Besch. "Ein Luther in Flensburg oder in Konstanz hätte keine Chance gehabt." Dennoch sei die Verständlichkeit der Bibelübersetzung regional anfangs schwierig geblieben. In Norddeutschland etwa sei Luthers Bibel noch ein Jahrhundert lang in einer eigenen, plattdeutschen Variante erschienen.