Hilfswerk: Behinderte Kinder sind doppelt so oft unterernährt

Hilfswerk: Behinderte Kinder sind doppelt so oft unterernährt
Behinderte Kinder in Entwicklungsländern leiden einer Studie zufolge häufiger an Unterernährung als ihre nicht-behinderten Altersgenossen.

Das Hunger-Risiko sei für behinderte Jungen und Mädchen doppelt so hoch, teilte die Christoffel-Blindenmission am Dienstag mit Blick auf den Welternährungstag am 16. Oktober mit. Das Hilfswerk beteiligte sich zusammen mit dem kenianischen Roten Kreuz und der London School of Hygiene and Tropical Medicine an einer Untersuchung von mehr als 300 Kindern und ihren Angehörigen in Kenia.

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"Ein direkter Zusammenhang zwischen Unterernährung und Behinderung konnte bisher nicht hergestellt werden", sagte Christoffel-Geschäftsführer Rainer Brockhaus. "Unsere Studie liefert jetzt erste greifbare Fakten: Zum Beispiel gehen 40 Prozent der Kinder über fünf Jahren mit Behinderungen häufig nicht zur Schule und bekommen deshalb kein Schulessen." Unterernährung sei auch der häufigste Grund für die Sterblichkeit von Kindern unter fünf Jahren.

Fast jedes 20. Kind weltweit hat den Angaben zufolge eine Behinderung. Die Studie ergab auch, dass behinderte Kinder oft nicht selbstständig essen können, aber keine Hilfe bekommen. Die Folge ist häufig ein gravierender Vitamin- oder Mineralstoffmangel. Das Hilfswerk forderte, diese Kinder verstärkt in Ernährungs-, Förder- und Bildungsprogramme einzubeziehen.