Die Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Annette Kurschus, hat die Maßnahmen zur Beseitigung der Missstände in dem Flüchtlingsheim Burbach begrüßt. "Hier wird die klare Botschaft vermittelt, dass hier an Verbesserungen gearbeitet wird", sagte die evangelische Theologin am Mittwoch bei einem Besuch der Flüchtlingseinrichtung, die wegen der Misshandlung von Bewohnern in die Schlagzeilen geraten war.
Es gebe deutliche Signale, dass inzwischen im Umgang mit den Flüchtlingen auf Menschlichkeit geachtete werde. Die leitende Theologin würdigte das Engagement vieler Ehrenamtlicher aus der örtlichen evangelischen Gemeinde, die die Flüchtlinge unterstützen.
In dem Flüchtlingsheim bei Siegen sollen Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes Flüchtlinge misshandelt haben. Die Staatsanwaltschaft Siegen ermittelt gegen Wachleute und den Geschäftsführer der Betreiberfirma European Homecare sowie gegen den Leiter der Unterkunft in Burbach. Der nordrhein-westfälische Innenminister Ralf Jäger (SPD) entband die Firma European Homecare von all ihren Aufgaben in Burbach. Die Einrichtung wird jetzt vom Deutschen Roten Kreuz betrieben.
Der Vizepräsident der Bezirksregierung Arnsberg, Volker Milk, erklärte, nach den schrecklichen Vorfällen gehe es jetzt um einen "Neustart". Seit Dienstag sei das DRK für den Betrieb zuständig. Künftig dürften für die Betreuung von Flüchtlingen keine Subunternehmen herangezogen werden. Zudem würden alle Mitarbeiter sorgfältig überprüft. Im Übergang seien beim Wachdienst und in der Küche noch Mitarbeiter von European Homecare beschäftigt. Diese seien überwiegend aber erst nach den Vorfällen in die Einrichtung gekommen.