Ökumenischer Gottesdienst eröffnet Einheitsfeiern in Hannover

Ökumenischer Gottesdienst eröffnet Einheitsfeiern in Hannover
Mit einem ökumenischen Gottesdienst haben am Freitag in Hannover die zentralen Feiern zum Tag der Deutschen Einheit begonnen.
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Unter den rund 800 geladenen Gästen in der evangelischen Marktkirche waren Bundespräsident Joachim Gauck und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). In der Predigt unterstrich der hannoversche Bischof Ralf Meister, die Menschheit gehöre weltweit zusammen wie eine Familie. Erstmals sprachen in einem Gottesdienst zum Tag der Deutschen Einheit Vertreter der Juden und Muslime.

Meister sagte, Religion oder Herkunft dürften nicht bestimmend sein für menschliche Begegnungen. Der Gedanke der Menschheitsfamilie habe sich erst in der Neuzeit entwickelt, doch er sei bis heute noch keine Wirklichkeit. Der Bischof richtetet den Blick auf Syrien und den Nordirak: "Verzweifelt sehen wir Verfolgung, Vertreibung und unglaubliche Brutalität." Er ging auch auf die Situation der Flüchtlinge ein. "Europas Humanität wird im Mittelmeer verspielt", sagte er.

Deutschland denkt in diesen Tagen an den 9. November 1989: Vor 25 Jahren fiel die Mauer in Berlin. Prominente wie Margot Käßmann, Atze Schröder und Nikolaus Schneider erinnern sich.

Die Aufgabe und Stärke der großen Religionsgemeinschaften sei angesichts dieser Probleme nicht, bessere politische Vorschläge zu machen, sondern neue und weite Räume zum Nachdenken zu öffnen, betonte Meister. Der Gottesdienst unter dem Motto "Dem Fremden zum Nächsten werden" wurde live vom ZDF übertragen. Zu den Mitwirkenden gehörten der Hildesheimer katholische Bischof Norbert Trelle sowie ein Vertreter der griechisch-orthodoxen Kirche.