Zwei Wochen lang werden 191 Synodenväter und 59 Berater in Rom über die katholischen Lehren zu Familie und Sexualität im Alltag der Gläubigen diskutieren. Eine weltweite Umfrage im Auftrag des Papstes hatte zuvor eine große Differenz zwischen den kirchlichen Standpunkten und der Einstellung der Katholiken aufgezeigt. Vor allem die Lehren zu Verhütung, Homosexualität und Scheidung spielen für die Gläubigen der Umfrage zufolge kaum noch eine Rolle.
###mehr-artikel###
Die Deutsche Bischofskonferenz wird durch ihren Vorsitzenden Kardinal Reinhard Marx und die katholische Familienreferentin aus Berlin, Ute Eberl, vertreten. Marx warnte vor zu hohen Erwartungen an die Synode gewarnt. Es werde noch nicht gelingen, beispielsweise den Umgang mit wiederverheirateten Katholiken zu regeln. Die Familiensynode sei erst der Auftakt. Konkrete Beschlüsse des Papstes werden frühestens nach einer zweiten Bischofssynode im Herbst 2015 fallen. Bis dahin wollen auch die deutschen Bischöfe ein eigenes Wort zum Thema Ehe und Familie formulieren.
In den vergangenen Wochen hatte es weltweit Diskussionen über den Umgang der Kirche mit wiederverheirateten Katholiken gegeben. Der deutsche Kardinal Walter Kasper hatte sich im Auftrag des Papstes für einen liberaleren Umgang mit erneut getrauten Paaren ausgesprochen und eine Zulassung zu den Sakramenten vorgeschlagen. Dagegen gab es Widerspruch von fünf Kurienkardinäle, darunter der Präfekt der Glaubenskongregation, Kardinal Georg Ludwig Müller, der ebenfalls aus Deutschland stammt.
Die Familiensynode wird anders organisiert als die bisherigen Zusammenkünfte. In der Zeit zwischen den Reden wird es mehr Zeit für Diskussionen geben. Zudem dürfen Laien neuerdings vor den Bischöfen sprechen. Die Ergebnisse der Beratungen werden jeden Tag veröffentlicht und am Ende zu einem Abschlussbericht gebündelt. Anders als bei bisherigen Synoden werden die einzelnen Beiträge der Redner nicht publik gemacht.