"Die Epidemie kann nicht alleine von den Behandlungszentren aus gestoppt werden", sagte die Direktorin des Deutschen Instituts für Ärztliche Mission. Dafür breite sich das Virus zu rasch aus. "Der Infektionskreislauf muss durchbrochen werden", sagte Schneider in einem Interview des Frankfurter Magazins "welt-sichten" (Oktoberausgabe) nach einem Besuch in Liberia.
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In den Dörfern gibt es nach ihren Worten sehr viele Infizierte, die das Virus vielleicht schon an andere Menschen weitergaben, ohne dass man davon wisse. "Wir müssen dort ansetzen, wo sich die Leute anstecken", betonte Schneider. Wenn eine Person in einem Dorf unter Ebola-Verdacht gerate, müsse sie vor Ort isoliert werden. "Ihre Angehörigen müssen lernen, sich vor Infektion zu schützen", mahnte die Medizinerin.
Schneider zufolge sollen dörfliche Gesundheitshelfer für den Umgang mit Ebola geschult und ausgestattet werden. Sie müssten dann den Familien mit Informationen und Schutzkleidung helfen, einen Kranken zu isolieren, aber auch zu versorgen, ohne sich selbst zu gefährden. Nur so könne man die große Zahl der Infizierten erreichen, sagte Schneider.
"Allein die Schwerkranken können wir noch in die Behandlungszentren bringen, und das nur mit besonders geschützten Krankenwagen", erläuterte sie. Viele Fahrer seien schon gestorben. Mit einem 250.000 Euro umfassenden Ebola-Programm will das Institut bis Weihnachten 40.000 Menschen erreichen.