Der innenpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Stephan Mayer (CSU), sprach in der "Bild"-Zeitung (Donnerstagsausgabe) von einem "skandalösen" und untragbaren Votum: "Inzest unter Geschwistern und nahen Verwandten steht nicht ohne Grund unter Strafe." Schlimme Erbkrankheiten und Behinderungen der Kinder aus einer solchen Verbindungen seien die Folge. "Der Ethikrat muss sich fragen, ob er seinem Namen und Auftrag mit diesem sittenwidrigen Vorstoß noch gerecht wird", erklärte Mayer.
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Auch Hessens Justizministerin Eva Kühne-Hörmann (CDU) lehnt die Empfehlung des Ethikrats ab. "Ich bin im höchsten Maße über diesen Vorschlag irritiert", sagte sie der Zeitung. "Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat erst vor zwei Jahren das deutsche Inzestverbot bestätigt. Es besteht kein Anlass, hier etwas zu ändern." Der Ethikrat hatte in einem Positionspapier empfohlen, einvernehmlichen Sex unter erwachsenen Geschwistern künftig nicht mehr unter Strafe zu stellen.