Der Bundesverband Lebensrecht sprach als Organisator von mehreren Tausend Teilnehmern, die sich zum Auftakt vor dem Bundeskanzleramt versammelt hatten. Die Polizei wollte zunächst keine Schätzung abgeben.
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Der Vorsitzende des Bundesverbandes Lebensrecht, Martin Lohmann, forderte Respekt vor dem Lebensrecht eines jeden Menschen "von Anfang bis zum natürlichen Ende". Auf Plakaten der Teilnehmer standen Slogans wie "Inklusion statt Selektion", "Verantwortung statt Abtreibung" und "Zuwendung statt Sterbehelfer".
Begleitet wurde die Demonstration von Gegenkundgebungen. So versammelten sich etwa am Brandenburger Tor knapp 100 Menschen zu einer Kundgebung des Bündnisses für sexuelle Selbstbestimmung. Auch am Rande der Demonstration der Lebensschützer kam es zu Protesten.
Anschlag mit Farbflaschen
Lohmann zufolge wurde in der Nacht zu Freitag auf die Berliner Geschäftstelle des Bundesverbandes ein Anschlag mit Farbflaschen verübt. Dabei seien mehrere Räume, unter anderem Beratungsräume und eine Kleiderkammer mit Babyausstattungen, unbrauchbar gemacht worden. Zu der Tat habe sich das Bündnis "Marsch für das Leben? What the Fuck" bekannt, hieß es.
Der Berliner Weihbischof Matthias Heinrich begrüßte die Demonstration. Die Teilnehmer am "Marsch für das Leben" würden für eine "erneuerte Kultur des Lebens" werben, sagte Heinrich im RBB-Hörfunk. Das sei "weder reaktionär noch patriarchalisch". Vielmehr würden die Lebensschützer den Grundsatz ernstnehmen: "Die Würde des Menschen ist unantastbar." Unterstützung erhielt der Bundesverband Lebensrecht im Vorfeld auch etwa vom Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx.
Es war der mittlerweile zehnte "Marsch für das Leben", zu dem die Abtreibungsgegner aufgerufen hatten. Im vergangenen Jahr wurden laut Veranstalter mehr als 4.500 Teilnehmer gezählt.