Tebartz-van Elst zieht aus seiner Luxuswohnung

Tebartz-van Elst zieht aus seiner Luxuswohnung
Der zurückgetretene Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst verlässt endgültig seine Limburger Luxuswohnung.

Knapp sechs Monate nachdem Papst Franziskus den Bischof von seinen Pflichten entbunden hat, fuhren am Montag Umzugstransporter einer Regensburger Spedition auf den Platz vor der Limburger Bischofsresidenz. Auf dem Domberg wurde der Hof vor dem Eingangsbereich zur Bischofsresidenz mit schwarzen Sichtschutzwänden verblendet. Bereits im Juni war bekannt geworden, dass Tebartz-van-Elst nach Regensburg zieht.

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Bistumssprecher Stephan Schnelle bat um Verständnis, dass sich das Bistum nicht zu Einzelheiten des Umzugs äußern werde. Angesprochen auf eine offizielle Verabschiedung aus Limburg, sagte der Sprecher: "Dafür gibt es derzeit keine Pläne." Der Apostolische Administrator für das Bistum Limburg, Weihbischof Manfred Grothe, hatte für Montag alle Kleriker der Diözese eingeladen, die Ereignisse der vergangenen Jahre zu reflektieren.

Tebartz-van Elst war von 2008 bis März 2014 Bischof von Limburg. Ein Skandal um explodierende Baukosten für das Bischöfliche Zentrum auf dem Limburger Domberg brachte die Diözese im vergangenen Herbst bundesweit in die Schlagzeilen. Die Kosten stiegen von anfangs fünf auf mindestens 31 Millionen Euro. Die Finanzierung erfolgte hauptsächlich aus Mitteln des Bischöflichen Stuhls. Papst Franziskus verordnete dem Bischof, der auch für seinen autoritären Führungsstil kritisiert wurde, zunächst im vergangenen Oktober eine Auszeit und nahm im März seinen Rücktritt an.

Viele Limburger waren darüber erregt, dass Tebartz-van Elst nach seiner Rückkehr aus dem Benediktinerkloster im bayerischen Metten in "seinem" umstrittenen 31-Millionen-Euro-Bau weiterhin wohnen durfte. Die Bischofswohnung umfasste eine Wohnfläche von 283 Quadratmetern. Die übrigen 1.470 Quadratmeter Grundfläche des "Diözesanen Zentrums" umfassen Büroräume, Bibliothek, Sozialräume, Kapelle, Begegnungsräume, Gästeappartements, Schwesternzimmer, Küche, Hauswirtschaftsraum, Speisezimmer und Lager.

Nun wird der frühere Bischof in Regensburg eine 180 Quadratmeter große Wohnung in bevorzugter Lage am Rande der Altstadt beziehen und dort auf die Übertragung einer neuen Aufgabe durch den Papst warten. Vergleichbare Wohnungen sollen in Regensburg zwischen 1.500 und 2.000 Euro Warmmiete kosten.