Die Jury mit dem französischen Filmkomponisten Alexandre Desplat an der Spitze verlieh den prestigeträchtigen Preis an den Schweden Roy Andersson für seinen absurdistischen Bilderreigen "A Pidgeon Sat on A Branch Reflecting on Existence" ("Eine Taube saß auf einem Ast und dachte über das Dasein nach"). Der Film ist eine schwedisch-deutsche Koproduktion.
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Mit dem Silbernen Löwen für die beste Regie wurde der 77-jährige Russe Andrej Konchalovsky für "The Postman's White Nights", ein Film über das Leben in einem abgelegenen nordrussischen Dorf, ausgezeichnet. Den großen Preis der Jury erhielt der Dokumentarfilm "The Look of Silence" des amerikanischen Regisseurs Joshua Oppenheimer, der darin Opfer und Täter des indonesischen Genozids miteinander konfrontiert.
Der Spezialpreis der Jury ging an eine weitere Produktion mit deutscher Beteiligung, den türkischen Film "Sivas" des in Berlin-Kreuzberg lebenden Kaan Mujdeci. "Sivas" erzählt von einem kleinen Jungen in Anatolien, der ins Milieu illegaler Hundekämpfe gerät.
Die Darstellerpreise wurden an den Amerikaner Adam Driver und die Italienerin Alba Rohrwacher verleihen, die im italienischen Film "Hungry Hearts" ein Ehepaar in der schwierigen Phase nach dem ersten Kind verkörpern. Für das beste Drehbuch wurde die Iranerin Rakhshan Banietemad mit ihrem Film "Tales" ausgezeichnet. Der nach Marcello Mastroianni (1924-1996) benannte Preis für den besten jungen Darsteller ging an den 16-jährigen Franzosen Romain Paul für seine Rolle im Jugenddrama "Le dernier coup de Marteau". Die nach Luigi De Laurentiis benannte Auszeichnung für das beste Erstlingswerk erhielt der Inder Chaitanya Tamhane für seinen Film "Court", ein komplexes Gesellschaftsporträt des heutigen Indien, das auch die Jury der Parallelsektion Orizzonti überzeugte, die ihn zum besten Film wählte.