Ende 2013 beliefen sich die offenen Forderungen der 303 Jobcenter an zahlungsfähige Unterhaltspflichtige auf knapp 170 Millionen Euro, 29 Millionen Euro mehr als ein Jahr zuvor, wie die "Süddeutsche Zeitung" am Freitag berichtete. Das gehe aus einer neuen Statistik der Bundesagentur für Arbeit hervor.
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"Wir haben leider das Problem, dass manche Väter gar nicht, mal die Hälfte oder unregelmäßig zahlen, obwohl sie dazu finanziell in der Lage wären", sagte Heinrich Alt, Vorstand der Bundesagentur für Arbeit, der Zeitung. "Dann müssen wir einspringen." Im Endeffekt zahlten die Steuerzahler - "und damit auch alle ehrlichen Unterhaltszahler, die ihre Verpflichtungen erfüllen."
Das vorgestreckte Geld zurückzubekommen ist für die Bundesagentur dem Zeitungsbericht zufolge schwierig. Im August 2014 habe die Behörde 515.000 Väter (und wenige Mütter) gezählt, die an 90.000 erwachsene Hartz-IV-Empfänger und an fast 610.000 Kinder Unterhalt zu leisten hatten. Knapp jeder Sechste (87.000) habe nachweisen können, dafür kein Geld zu haben. Oft seien diese Unterhaltspflichtigen selbst auf Hartz IV angewiesen. In anderen Fälle fasse ein eigenes Inkasso-Unternehmen der BA nach. 2013 habe die Bundesagentur bundesweit mehr als 78 Millionen Euro eintreiben. 2012 seien es 47,5 Millionen Euro gewesen.