Die "Ice Bucket Challenge" ("Eiseimer-Herausforderung") stammt aus den USA und hat einen ernsten Hintergrund: Ziel ist es, weltweit Spenden und Aufmerksamkeit für den Kampf gegen die tödliche Nervenkrankheit ALS (Amyotrophe Lateralsklerose) zu sammeln. Wer nominiert ist, soll entweder 100 Dollar an eine ALS-Stiftung spenden oder aber die Eisdusche über sich ergehen lassen und dann drei weitere Personen nominieren. "Viele kippen sich aber nicht nur einen Eimer Eiswasser über den Kopf, sondern spenden zusätzlich", sagte Felser, die bislang noch nicht für die Challenge nominiert wurde.
Zahlreiche Prominente und andere Bürger haben Beweisvideos für ihr Eisbad ins Internet gestellt. Zu ihnen zählen etwa der Microsoft-Gründer Bill Gates, der Facebook-Chef Mark Zuckerberg und "Bild"-Chefredakteur Kai Diekmann. Das Spiel hat der amerikanischen ALS-Organisation Alsa bereits über 40 Millionen US-Dollar (rund 30 Millionen Euro) Spendengelder eingebracht. Auch deutsche Einrichtungen wie die ALS-Ambulanz der Berliner Klinik Charité profitieren von der Aktion.
"Der Vorteil der Challenge liegt darin, dass die Helfer sichtbar werden", sagte Felser. Dabei sei natürlich immer auch ein Stück Selbstdarstellung im Spiel. "Der Spieltrieb, der hinter der Aktion steht, wirkt zusätzlich motivierend." Das Leiden der ALS-Kranken dürfe jedoch bei allem Spaß nicht vergessen werden.
Durch die Aktion in den sozialen Netzwerken würden Menschen erreicht, die sonst nicht zu den Spendern zählen, sagte Felser. Das seien vor allem jüngere Leute. "Man darf nicht vergessen: Der durchschnittliche Spender gehört immer noch zur Generation 60plus." Das Eiseimer-Spiel beweise, dass Organisationen auch ohne grausame Schreckensbilder erfolgreich Spenden sammeln könnten, sagte Felser. Der Deutsche Spendenrat als Dachverband von Spenden sammelnden Organisationen verurteile solche Bilder ohnehin.