Pillay: IS-Terroristen für ethnische "Säuberungen" verantwortlich

Pillay: IS-Terroristen für ethnische "Säuberungen" verantwortlich
Die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Navi Pillay, hat der sunnitischen Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) die Verübung von massenhaften Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen.

Die IS sei für flächendeckende ethnische und religiöse "Säuberungen" und andere "abscheuliche" Taten im Irak verantwortlich, erklärte Pillay am Montag in Genf. Christen, Jesiden sowie Angehöriger anderer religiöser und ethnischer Minderheiten seien besonders bedroht, betonte die Südafrikanerin Pillay (72), die Ende August in den Ruhestand tritt. Sie listete die Verbrechen der IS auf, darunter seien gezielte Tötungen, erzwungene Religionsübertritte, Entführungen, Menschenhandel, Sklaverei, die Rekrutierung von Kindersoldaten, sexueller Missbrauch und die Zerstörung religiöser und kultureller Monumente.

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Zudem müssten die Menschen in vielen Ortschaften eine Belagerung durch IS-Milizen erdulden. Männer, Frauen und Kinder seien Opfer der IS. Pillay rief die irakische Regierung und die internationale Gemeinschaft dazu auf, die betroffenen Menschen vor der Gewalt der IS zu schützen.

Pillay führte einige mutmaßlich besonders grausame Verbrechen der IS auf, wie das Massaker an Insassen eines Gefängnisses der Stadt Mossul im Juni. IS-Milizen hätten 670 Gefangene willkürlich erschossen. Bei den Opfern habe es sich um Menschen gehandelt, die keine Sunniten gewesen seien oder die von der IS nicht als Sunniten anerkannt worden seien. Pillay bezog sich dabei auf Angaben der UN-Mission im Irak.

Im Nordirak sind rund 1,2 Millionen Menschen vor den Kämpfern des "Islamischen Staates" auf der Flucht. Die IS-Führung hatte einen islamischen Gottesstaat ausgerufen. IS-Milizen kämpfen auch in Iraks Nachbarland Syrien.