Nach zwei Städten im nordöstlichen Bundesstaat Borno eroberten die Milizionäre den Ort Buni Yadi im Nachbarstaat Yobe, wie der französische Auslandssender RFI am Freitag berichtete. Das habe der Gouverneur von Yobe am Donnerstag bestätigt. Alle Verantwortlichen von Militär und Behörden seien geflohen, ebenso wie die Mehrzahl der etwa 10.000 Bewohner. Bereits vor der Einnahme von Buni Yado hätten die Kämpfer die Stadt mehrfach überfallen und Massaker verübt.
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Nach Berichten der Online-Zeitung "Sahara Reporters" stürmten Boko-Haram-Mitglieder am Mittwoch die Stadt in einem schwer bewaffneten Konvoi, um sie einzunehmen. Augenzeugen berichteten, die Kämpfer hätten auf jeden geschossen, den sie sahen. Viele Menschen seien getötet worden.
Im Bundesstaat Borno überfielen die Terroristen eine Polizeischule. Nigerianischen Medienberichten vom Freitag zufolge war nicht klar, ob dabei Menschen getötet wurden. Augenzeugen berichteten, Schüler seien bei den ersten Schüssen geflohen. Die Behörden hätten den Überfall bestätigt, doch es sei bislang nicht möglich gewesen, mit der Schule in Kontakt zu treten. Die Einrichtung liegt in der Nähe der 50.000-Einwohner-Stadt Gwoza, die Anfang des Monats von Boko Haram eingenommen wurde.
Anfang der Woche hatten sich nigerianische Soldaten geweigert, im Nordosten des Landes gegen Boko Haram zu kämpfen, wenn sie nicht bessere Ausrüstung erhielten. Seit mehr als einem Jahr herrscht in mehreren nördlichen Bundesstaaten, der Hochburg Boko Harams, der Notstand. Doch die Armee hat die Region nicht unter ihre Kontrolle bringen können. Laut Amnesty International wurden in dem Konflikt zwischen Boko Haram und der Armee allein in diesem Jahr mehr als 4.000 Menschen getötet.
